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Neues von „Eiskalt helfen“ 29.01.2021 (André)

tatsächlich haben wir die, da viele auch einfach mal froh sind, reden zu können, was wir später erneut erfahren durften.
Als nächstes folgte eine kleine Tour durch Rüttenscheid, wo wir R. im U-Bahnhof trafen. Er erkannte unseren Gast sofort und wir sagten ihm schnell, dass er quasi in geheimer Mission unterwegs sei.. er bekam noch einen Kaffee gebracht und wir informierten Markus W., dass er gerne zum Zelt wolle. Markus hatte sich angeboten, im Notfall einzuspringen, und das tat er dann auch.. auch R. konnte die Nacht im Zelt verbringen.
Da man die teils schlimmen Geschichten von manchen bereits kennt, war unser nächster Halt bei T. umso besorgniserregender. Vom Zaun aus sahen wir nur etwas, was aussah wie ein gefüllter Schlafsack, erhielten aber keine Reaktion auf unsere Ansprache. Ausgerüstet mit einer Wiederbelebungsmaske eilten wir zum Schlafplatz. Auch aus 2 Metern Entfernung sah es immer noch so aus, als ob jemand in dem Schlafsack liegen würde.. nach kurzem, beherztem Anstupsen bestätigte sich das jedoch nicht und wir waren froh, dass wir hier nicht tätig werden mussten.
Nun ging es ganz normal auf der Limbecker durch die Innenstadt.. Herr Kufen machte fleißig Kaffees und Terrinen fertig und reichte sie unseren Jungs. N. war bereits am Schlafen und so stellten wir nur schnell sein Frühstück hin und machten uns auf den Weg zum Hirschlandplatz.
Hier haben wir jemanden, der unsere Hilfe sehr gerne annimmt, allerdings dann auch sehr schnell wieder seine Ruhe haben mochte. Heute war es ganz anders. Fast unter Tränen berichtete er uns von seinen Schmerzen und den ungerechten Vorwürfen ihm gegenüber für Dinge, die er nicht zu verantworten hatte. So kannten wir ihn gar nicht und hörten alle geduldig zu. Irgendwann widmete er sich dann seiner heißen Suppe, nahm einen Schluck Tee und wir verabschiedeten uns von Ihm.
Auch die Suche nach N. hatte heute ein Ende. In einer Bank trafen wir sie endlich an.. 2 Wochen lang hatten wir Sachen für sie bereits im Auto, aber sie leider nicht gefunden. Auch sie schilderte sehr deutlich, mit welchen Problemen man auf der Straße zu kämpfen hat.. eines war, dass man im Augenblick nirgendwo die Möglichkeit der Körperpflege hat, auf die sie sehr viel wert legt. Lediglich die Duschen am HBF ständen zur Verfügung, kosten aber 7 Euro, die für sie einfach zu viel sind. Da bleibt es ihr nur übrig, sich aus einer kleinen Schüssel und einem Lappen draußen in einem Park ein wenig frisch zu machen.
Nach dieser Erfahrung hatten wir bereits nach Mitternacht und wir brachten unseren Gast zu unserem Startpunkt zurück. Nach kurzer Verabschiedung starteten wir zum Rest der Tour und trafen noch ein paar Leute, die froh waren noch etwas Warmes zu Essen zu bekommen.
Auch die Polizei hielt uns an und beschwerte sich, dass wir keine Sondergenehmigung zum Befahren der Innenstadt hätten. Gott sei Dank sah der "nette" Polizist nochmal von einer Verwarnung ab.  
Auch für uns war diese Tour einmal etwas anders, aber dennoch mit dem Ergebnis, einige Menschen etwas glücklicher gemacht zu haben.


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