Essen packt an!

Obdachlosenbotschaft - Konzept 2016/2017

Am 17.08.2016 haben wir uns zusammengesetzt um unsere kommende Arbeit in der Obdachlosenhilfe und- unterstützung zu besprechen. Das tolle war, dass “alte Hasen” sowie neue Leute, aber auch Ex- oder leider immer noch Wohnungslose dabei waren. Alle konnten sich einbringen. Denn jede Hilfe bei Essen packt an! ist gleich viel wert. Es ging in EPA-Manier auch mal hitzig zur Debatte, was in der Vergangenheit schief lief, wo wir Chancen und Möglichkeiten nicht nutzten. Wo Hilfe sinnvoll und zielführend war oder auch sein könnte, und wo man sich in eine Sackgasse hineinmanövriert.
Wir haben jetzt über 1,5 Jahre Erfahrung in der Hilfe von Obdachlosen. Es lief garantiert nicht alles rund, wird es auch in Zukunft nicht, deshalb müssen wir uns unseren “selbstkritischen Weg” bewahren. Bei aller Hitzigkeit, solange der Grundrespekt vor der Arbeit der Menschen die anpacken untereinander bleibt.
Als elementare Arbeit wurde die eigenständige, dennoch in das Essen packt an! verzahnte, Obdachlosenbotschaft herausgestellt. Da uns leider unsere Obdachlosenbotschafterin, die einen hervorragenden Job gemacht hat, nicht mehr zur Verfügung steht, mussten wir um planen. Wir haben Menschen die gerne einige Tätigkeiten übernehmen würden. Sie fühlen sich aber noch etwas hilflos bei all den vorhandenen Möglichkeiten seitens der Stadt und außerhalb der städtischen Möglichkeiten.



Folgende Themen bzw. Schwerpunkte wurden angesprochen:


- Distanz: Natürlich sollte jede Hilfe ernsthaft sein, aber auch eine gewisse Distanz (Private Telefonnummer, Kontakte etc.) sollte gewahrt bleiben. Hierfür ist es sehr wichtig, dass man sich in dem Netzwerk von “Essen packt an!” gut aufgehoben fühlt und bei Bedarf die passenden Stellen dazu anspricht. Allerdings sollte auch jeder auf den anderen achten und wenn erkennbare Merkmale da sind, dass eine Distanz nicht mehr gewahrt ist, da auch das Gespräch suchen.

- 2-Klassen Behandlung. Es gibt bei unserer Arbeit nur eine Klasse. Die Klasse heißt Mensch. Und jeder der mittel- und obdachlos ist fällt in das Raster, das er unsere Unterstützung/Hilfe bekommt.
- Schutz vor Rassismus und Ausgrenzung. Es macht natürlich wenig Sinn Pro Mensch zu sein und dann nicht einschreiten wenn Menschen ausgegrenzt oder gar rassistisch angegangen werden. Dies gehört einfach dazu, wir sind nicht für “deutsche Obdachlose” da, sondern für “Obdachlose”.


- Intensivierung des Kontaktes mit der Stadt Essen und den entsprechen Stellen im Bereich “Soziales & Wohnen”. Eine kontinuierliche Verbesserung der Situationen ist sicherlich im Interesse von beiden Seiten. Dazu könnten noch die offenen Themen von den Gesprächen im Februar 2015 und 10.06.2015 angegangen werden.


- Die Aktionen rund um “Warm durch die Nacht” werden bei unter 8 Grad mit heißer Suppe und Suppenfahrrad fortgesetzt, zwischen je gefühlten 8 und 30 Grad ist ein optionales Streetworking mit dem Fokus Gespräche & Aufklärung im Fokus. Ab 30 Grad startet die Cola-Tour. Die Cola Tour soll allen Menschen die einem begegnen Wasser oder auch Cola geben. Also auch Senioren die den Eindruck machen, dass sie sich der Gefahr von Dehydrierung des Körpers nicht bewusst sind.


- Schulungen für Interessierte von Behördengänge: “Obdachlos - Was ist zu tun? Wie kann man dies vermeiden”
- Stadtteile nicht vergessen. Eine Fokussierung der Obdachlosenhilfe auf die Innenstadt hat fatale Folgen. Neben dem kritischen Blick einiger Bürger und Einzelhändler, wenn dies zunimmt spielen auch schwarz fahren von Menschen die sonst ihren Mittelpunkt in den Stadtteilen haben eine sehr gewichtige Rolle. Schwarzfahren führt oft zur sog. Armutskriminalität und erschwert die Arbeit von uns selbst bei Behördengängen. Denn die JVAs sind nicht unbedingt in Essen.

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