Essen packt an!

Warm durch die Nacht - Tourbericht 29.09.2020 (Kevin)

Es war mal wieder Monatsende und man hat es gemerkt. Wenn das Geld vom Staat kommt, wird es leer am Suppenfahrrad. Und dass spätestens ab Monatsmitte wieder eine lange Schlange von Gästen bei uns steht, zeigt, dass Hartz IV nur das absolute Minimum zum Überleben, nicht zum Leben, abdeckt.

Auf der heutigen Tour waren wir wirklich schmal besetzt. An der Garage waren ein verletzter Waldemar, ein spontan aufgetauchter

Sven, der den Weg trotz Streik der Öffentlichen auf sich genommen hat und wofür ich ihm sehr dankbar bin, Marcel und ich. Also nur drei Helfer, die auch anpacken konnten. Das hat für uns bedeutet, dass wir einen Großteil der Lebensmittelspenden, die wir über Rewe Köster in Essen-Rellinghausen, REWE Stilleke, Bäckerei/Konditorei Gräler-Cafe Ruhrblick und EDEKA Abaza Kray bekommen haben, an die Fairteiler schicken mussten, statt sie selbst ausgeben zu können. Wir haben also das Fahrrad mit einer leckeren Kohlrabi-Kartoffel-Creme Suppe von Haus Reichwein Essen bestückt, einen Bollerwagen mit Kaffee und Essenspenden bemannt und einen zweiten Bollerwagen auch noch mit möglichst viel, gespendetem Obst, Gemüse und belegten Brötchen vollgepackt. Im Vergleich zu einer normalen Tour hatten wir merkbar weniger Lebensmittelspenden dabei, aber so viel wie wir schleppen konnten! An der Marktkirche wartete dann auch noch eine positive Überraschung in Form eines neuen Gesichts auf uns: Magnus, der uns noch als Helfer unterstützt hat.

Pausen gab es heute trotz des Monatsendes in den ersten 1½ h an der Kirche nicht, da wir jeden Posten grade ausreichend bedienen konnten. Nach dem ersten Ansturm merkte man dann auch so langsam das Ende des Sommers. Es wurde kalt, dunkel und die meisten unserer Gäste sind deswegen schon früh wieder gegangen und haben sich ein möglichst warmes und trockenes Plätzchen gesucht. Unser Job war jedoch noch längst nicht getan, denn wir hatten noch einiges an Essen zum Verteilen über für unsere vereinzelten Nachzügler. Passend um 21 Uhr haben wir uns dann auf den Rückweg zur Garage gemacht, das Fahrrad und die Bollerwagen gereinigt, alles schön in der Garage verstaut und Apri hat die übrig geblieben Lebensmittel für die Fairteiler mitgenommen.

Bei diesen Temperaturen von „warm“ zu sprechen, wird der Situation unserer obdachlosen Gäste übrigens in keiner Weise gerecht. Diese Menschen kämpfen jeden Winter ums nackte Überleben, wobei EPA sie mit dem Projekt „Eiskalt helfen“ so gut wie möglich unterstützt. Allerdings fehlen uns in diesem Bereich auch Helfer oder besser gesagt Lebensretter. Wenn ihr also Lust und Zeit habt, um uns in den kommenden Monaten dabei zu unterstützen, meldet euch bitte bei uns für weitere Informationen.

Alles in allem war es, obwohl wir unterbesetzt waren, eine angenehme Tour und ich freue mich auf nächsten Dienstag.

Tags: Warm durch die Nacht, Obdachlosenversorgung, Suppenfahrrad, Bollerwagen, Spontanhelfer, Haus Reichwein, Cafe Ruhrblick, Foodsharing, Eiskalt helfen, REWE, EDEKA


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