Weihnachten ist vorbei und die guten Vorsätze beginnen zu bröckeln. Erst muss der Sport dran glauben, dann die gesunde Ernährung und nun auch die ehrenamtliche Tätigkeit bei Essen packt an.
So jedenfalls erklären sich David und sein Team die sehr überschaubare Zahl derer, die sich am Samstag um 17 Uhr vor der Garage in der Mechtildisstraße trifft, um die Bollerwagen mit Obst, Gemüse und Brot zu beladen, das an diesem Tag von Rewe Köster in Essen-Rellinghausen, REWE Stilleke und der Bäckerei/Konditorei Gräler-Cafe Ruhrblick gespendet wurde. Vielleicht liegt es aber doch an den eisigen Temperaturen und der Aussicht auf Schnee, die viele vom Kommen abgehalten hat.
Wie dem auch sei: Das Suppenfahrrad wird mit Linsen- und Erbsensuppe gefüllt, die das Haus Reichwein zur Verfügung stellt und

Betty von Foodsharing Essen
 liefert die anderen guten Dinge direkt an die Auffahrt. Mit großer Routine und eiskalten Fingern schichten Holger, Waldemar, Michael, Fredi und David alles in Kisten und dann auf die Wagen, bevor wir gegen 18 Uhr zur Marktkirche aufbrechen.
Den Wagen mit Klamotten und bestellten Dingen müssen wir leider stehen lassen, weil wir ein Paar Hände zu wenig haben. An der Marktkirche wird in wenigen Minuten das Warensortiment ausgebreitet. Ungefähr 40 Menschen warten bereits und reihen sich gewissenhaft und mit Abstand in die jeweilige Schlange ein. Alle sind ausgesprochen höflich, freundlich und dankbar. Plötzlich ist auch die Kälte gar nicht mehr so beißend. Stattdessen macht uns die Dunkelheit zu schaffen, denn die Wünsche sind bisweilen etwas spezieller und verlangen einen genauen Blick in die Auslage. Wir behelfen uns mit den Handytaschenlampen.
Nächste Station ist der Willi-Brandt-Platz am Hauptbahnhof. Inzwischen hat es zu schneien begonnen und die ohnehin wenigen Menschen, die noch unterwegs sind, entschwinden unseren Blicken. So ist es denn recht einsam und bis auf zwei, drei Kaffee und einige Teller Suppe müssen wir alles wieder einpacken, als wir uns gegen 20.30 Uhr auf den Heimweg machen.
In der Mechtildisstraße wird alles entladen, sortiert, gesäubert und aufgeräumt. Ich bin durchgefroren, habe einiges dazugelernt und freue mich sehr demütig auf ein trockenes, warmes Zuhause.
Auf bald, Essen packt an!
Stephie