Essen packt an!

Bericht vom NRW-Tag 1./2. 9. 2018 (Apri)

Essen.Original und NRW-Tag, hm, was sollte das werden? Irgendwie hatte ich keine Ahnung, auf was ich mich da einließ, als ich sagte, dass ich/wir helfen würden. Und das Hickhack im Vorfeld machte es uns nicht einfacher: Pavillon ja oder nein, Zollverein oder Innenstadt? So richtig wussten wir erst ein paar Tage vor der Veranstaltung, wo nun unser Zelt stehen sollte: Markt 2, Zelt 1712, aber eine Vorstellung, wo das genau sein sollte, hatte ich nicht. Die bekam ich erst, als ich die Genehmigung zum Be- und Entladen mit den Straßenplänen in die Hand gedrückt bekam. Das war am Freitag davor und ich sollte eine Bierzeltgarnitur sowie EPA-Merchandise zum Zelt bringen, weshalb ich also wissen musste, wie ich mit meinem Auto dort hinkommen konnte.



Samstagmorgen acht Uhr war ich dann bereits am Weberplatz, um die Garnitur, Bildmeter, Aufsteller, T-Shirts, Tassen und was wir sonst noch gebrauchen konnten, in mein Auto zu verstauen. Als ich dann am Markt ankam, warteten dort schon drei Helfer auf mich und recht schnell war alles ausgepackt, sodass mein Auto wieder vom Platz konnte.
Als ich zurück zum Zelt kam, war schon fast alles fertig aufgebaut und wir hängten noch "FubiKo"- und "Draußen"-Plakate auf und dekorierten ein bisschen.

Es dauerte nicht lange, bis die ersten Neugierigen kamen, die sich von uns informieren ließen. Gegen Mittag kam eine weitere Helferin und wir konnten etwas Pause machen. Währenddessen war die Autogrammstunde von Richard Brox für sein Buch „Kein Dach über dem Leben“. Als wir zurückkamen, war er noch dort und es fanden einige interessante Gespräche statt.
Von der Musik hörten wir leider nicht allzu viel, aber wir sahen die

Fallschirmspringer der Polizei über den Dächern herunterschweben und sogar ihre Kapriolen in der Luft. Da unser Zelt direkt am Hinterausgang des WDRs stand, hatten wir auch immer wieder das Vergnügen, den Maulwurf zu sehen, der auf seinem Weg durch die Stadt dort ein- und auging.

Abends sollte die Suppentour aufgrund der vollen Stadt nicht stattfinden, sondern die Aus-gabe am Zelt sein. Also wurde das Suppenfahrrad früh genug geholt und am Zelt erst mal mit vereinten Kräften auf Hochglanz poliert. Helfer für die Suppenausgabe trudelten ein und zwischendurch immer wieder Neugierige, die wissen wollten, was wir machen.

Irgendwie waren wir alle froh, als Feierabend war, spät genug war es ja schon. Also alles ins Zelt stellen und das Zelt dicht machen. Gar nicht so einfach, wenn man nicht weiß, wie das Zelt zu verschließen ist. Also einmal alle Zelte rundherum begucken, komisch, jeder hat seins anders zu gemacht. Also einfach loslegen und es klappte, Zelt war zu und wir konnten gemeinsam mit Trollies und Suppenfahrrad zur Garage stiefeln. Raum 58 anrufen, ob sie die restlichen Gebäckstücke wollen, sie wollten und wir waren froh. Nichts an Lebensmittel in der Garage lassen, das ist die Devise, Gebäck und Brötchen waren weg und wir nahmen die Einsätze mit zum Spülen.

Sonntag früh, mein Wecker schellte. Oh nein, eigentlich wollte ich noch nicht aufstehen, aber die Einsätze fürs Suppenfahrrad hatte ich gestern Abend ja nur eingeweicht, die mussten jetzt gespült werden, bevor wir uns wieder auf den Weg in die Stadt machten. Also, raus aus den Federn und fertig machen. Gut, dass ich mehrere EPA-T-Shirts habe, in dem von gestern hätte ich mich heute nicht mehr wohl gefühlt.
Um 10.00 Uhr war dann alles, einschließlich frischem Kaffee und meinem Mann, fertig zum Abfahren und los ging es zur Stadt.

Am Zelt angekommen, bauten wir alles wieder so auf, wie es bereits am Samstag war. Wir hatten auch neue Plätzchen mitgebracht, sodass unsere Gäste auch etwas zu naschen hatten. Kurz danach kamen auch zwei weitere Helfer und wir harrten gemeinsam der Dinge, die da kommen sollten.
Es ging recht langsam los, die Essener Bevölkerung war wohl auch nicht so recht aus dem Bett gekommen, aber Gäste aus anderen Städten, wie z. B. Wuppertal und Herne standen lange bei uns und ließen sich informieren. Auch unsere T-Shirts fanden bei ihnen ihre Abnehmer. Ich wunderte mich immer wieder, wie viele Essener es gibt, die uns nicht kennen, und sich darüber informierten, was Essen packt an so alles macht. Ich hoffe, dass sich durch unsere Präsentation dort vielleicht ein paar neue Helfer finden.

Mittags machten wir wieder eine kurze Pause, während eine erneute Autogrammstunde mit Richard Brox stattfand. Sein Buch ist super angekommen und am Abend waren alle Bücher verkauft.
Als wir zurückkamen, machten sich die Beteiligten für die „Draußen“-Diskussion auf den Weg zum Filmstudio, um dort den Film zu sehen und dort als Mitveranstalter präsent zu sein. Das Interview zum Film findet ihr ebenfalls auf unserer Seite. Wir haben uns den Film erst am Montag angesehen.
Auch von den anderen Ständen, die mit uns auf dem Platz präsent waren, kam immer mal jemand zu uns, um mit uns über unser oder sein Projekt zu reden. So ging der Nachmittag recht schnell vorbei und plötzlich war es schon halb sieben, also Zeit zum Einpacken. Auch während wir alles zusammenräumten und wieder in Kisten verstauten, standen Interessierte bei uns und wir redeten.

Aber einmal ist endgültig Schluss und alles war soweit zusammengeräumt, sodass ich das Auto holen konnte, um alles zu transportieren. Wir hätten die Sachen vielleicht besser rübertragen sollen, so weit ist es ja nicht, aber manche Dinge weiß man eben nicht vorher.
Denn das Einpacken war echtes Chaos: Als ich mit meinem Auto um 19.00 Uhr (lt. Erlaubnis) an der Einfahrt ankam, sagte mir die Aufsicht, dass es ihm leid täte, aber wir erst ab 22.00 Uhr die Erlaubnis hätten, den Platz zu befahren. Was, wir sollten noch drei Stunden warten, bis wir alles abholen könnten. Also, was tun? Alles rüberschleppen? Nein, darauf hatte ich denn doch keinen Bock.
Ich habe mir also die nächste Einfahrt (am Gänsemarkt) gesucht, direkt vor einem Poli-zeiwagen neben der Absperrung mein Auto abgestellt und bin zu dem jungen Mann, der dort Wache hielt, gegangen. Nach etwas netter Überredungskunst hat er mich dann ein-fahren lassen, aber ich musste über die Limbecker und Schwarze Horn bis oben an die Treppe, wo natürlich auch ein Mannschaftswagen der Polizei stand.
Andere wollten natürlich direkt wissen, wie ich das geschafft habe, aber ich durfte ja nichts sagen
Alles die Treppe hochschleppen und das Auto beladen und dann "normal" raus, das war leider auch nicht möglich. Überall standen Autos im Weg, lagen Bierzeltgarnituren zum Abtransport mitten auf der Straße und es dauerte mehr als eine halbe Stunde, bis wir endlich am Weberplatz waren. Dort noch alles ausräumen und wieder ordentlich verstauen.

Am Hintereingang der Mayflower trafen wir einen jungen, obdachlosen Mann, dem wir unsere restlichen Süßigkeiten in die Hand drückten. Ich fragte ihn, ob er sonst noch etwas brauche, und er meinte, etwas zu essen wäre nicht schlecht. Ich sagte ihm, dass er warten solle, wir würden etwas holen, aber als wir mit Würstchen- und Fischdosen, Knäcke und weiteren Keksen zurückkamen, war er verschwunden. Schade.
Wir haben dann noch einmal alles kontrolliert, abgeschlossen und dann ging‘s endlich heim. Schön, dass wir ein zu Hause und ein Dach über dem Kopf und unserem Leben haben. Um 20.30 Uhr waren wir endlich zu Hause.

Es war ein anstrengendes aber sehr interessantes Wochenende, das mir mal wieder gezeigt hat, wie wichtig unsere Arbeit ist. Ich würde mir wünschen, dass sich noch mehr Hel-fer finden, die nur etwas ihrer Zeit bei uns verbringen mögen. Jede Hilfe wird benötigt und Essen kann stolz sein, das haben mir die Gespräche mit Ausstädtern bestätigt, die sich für ihre Städte auch so etwas wünschen würden.


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