Warm durch die Nacht - Tourbericht 24.12.2016 von Simone
Beides war willkommen, wobei Ravioli eindeutiger Favorit war.
Es wurden bunte Tüten mit Keksen, Schokolade, Weingummi, Stollen, Lebkuchen und vielem mehr für jeden individuell gepackt und verschenkt. Da gab es wirklich einige strahlende Gesichter und ungläubige Fragen wie: „Das alles? Das alles ist für mich?“. Oh ja.... wieder Gänsehautmomente!
Obwohl wir ja eigentlich „nur“ die Verteiler von Spenden sind.
Unterwegs treffen wir immer wieder auf bekannte Gesichter und dann begegnen uns doch jedes Mal wieder Menschen, die wir noch nicht auf unserer Tour getroffen hatten. Alle sind immer herzlich willkommen und bekommen all das, was wir geben können!
Sehr berührend war eine junge Frau, die verzweifelt einen Schlafplatz suchte. Sie sei schon über 15 Jahre auf der Straße, hatte zwischendurch auch zuletzt eine Wohnung, doch der Vermieter hatte dann ein anderes Klientel als Mieter im Auge, woraufhin sie wieder ohne Wohnung war. Zum Glück hat sie alles, was Ämter und Co. betrifft, im Griff. Doch eine Wohnung zu finden, ist leider sehr schwer. Da sie nur das hatte, was sie am Leib trug, versicherte ich ihr, dass ich am folgenden Tag Kleidung, Schlafsack, Rucksack und was sie sonst benötigte mitbringen würde. Sie fragte nach einer Kirche, wo sie wohl vorsprechen könnte, um Hilfe zu bekommen. So informierte ich sie, wo es in der Innenstadt Kirchen gibt.
Des Weiteren trafen wir einen Mann, der Anfang Januar ins Gefängnis muss und nach einer kleinen Ausstattung fragte, die wir ihm für den nächsten Tag zugesichert haben.
In Höhe von Deiter bzw. des Essener Glockenspiels saß ein Pärchen auf der Durchreise mit 5 Hunden. Zum Glück hatten wir eine Tüte Trockenfutter mit, die wir bei der ersten Station zwar schon geöffnet hatten, um etwas für einen Hund herauszunehmen, doch der komplette Rest ging an die große Hundefamilie. Jeder Tierbesitzer, der uns aufsucht, bekommt jetzt auch einen Flyer von der Tiertafel.
Übrigens wurden wir einen Teil der Tour begleitet von zwei „Füchsen“, die dabei Schokoweihnachtsmännern und Decken als Spenden verteilten. Dies erregte einiges an Neugier und Aufmerksamkeit und so konnten wir noch einigen unsere Tätigkeit erklären.
Außerdem tauchte bei uns auch auf einen Mann auf, der ein Catering Unternehmen hat und uns Besteck und Suppenschüsseln gab, die wir direkt in unser kleines Innenstadlager brachten. Er würde gerne mal für uns kochen und könne das Essen auch in Thermobehältern zu uns bringen.
Unsere Tour endete dann am Willy-Brandt-Platz, wo wir unseren letzten Haltepunkt an der Post haben. Glücklich und leergegessen traten wir dann später unseren Rückweg an. Sämtliche Süßigkeiten waren komplett verteilt und auch bei den Suppen gab es keine Reste.
Ich fühle mich gesegnet, Essen packt an! und Warm durch die Nacht „getroffen“ zu haben und auf diese Weise ein kleines bisschen helfen zu können. Wie glücklich jemand sein kann, der einfach eine warme Mahlzeit erhält.... lässt einen selbst spüren, wie reich man eigentlich ist. Auch ohne viel Geld.