Warm durch die Nacht - Tourbericht 16.03.2016 von Fabienne
alten Humor zurückfinden und sich selbst auch auf die Schippe nehmen. ''Hättest du mir vor 20 Jahren gesagt, dass ich mal auf der Straße lande, hätte ich dich ausgelacht.''
Auch I., der momentan vom Heroinkonsum entgiftet wird, bringt viel Lebensfreude und Selbstironie mit: ''Ja, früher war ich Leistungsschwimmer. Hättest du nicht gedacht, ne?!''
Ne, hätte ich echt nicht gedacht. Auch nicht, dass R. beruflich international mal so erfolgreich war.
Sicher, die beiden wurden nicht auf der Straße geboren. Umso erschrockener war ich aber über mich selbst, vorschnell einfach mal die Vorurteilskiste aufzumachen...böses Mädchen ;-).
So kann man auf einer Tour auch etwas über sich selbst, seine eigenen Klischees und die eigenen Vorurteile lernen. Das prägt für die Zukunft, seid gewiss, liebe Leser.
Natürlich geht nicht alles so tief, flache Gags und skurrile Momente sind natürlich ebenfalls Teil der Tour und lassen die Zeit schnell vergehen. Es ist die Freude an der Sache, sowohl bei den Tourgängern, als auch bei den Bedürftigen, die den Abend auf der Straße einfach zu einem tollen Ereignis werden lassen.
'Dienst am Abschaum der Gesellschaft' ist es also mitnichten, was Ihr tun würdet wenn Ihr mit auf Tour kommt. Vielmehr ist es eine sinnvolle, bereichernde, interessante und obendrein unterhaltsame Tätigkeit, die Menschen, welche in Not geraten sind, sinnvolle Hilfe bietet. Ich bin wieder dabei, soviel ist sicher.