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Unwetter Zentrale

Warm durch die Nacht - Tourbericht 25.07.2015

versorgten wir sie mit dem Nötigsten, Pullover, eine Jeans, denn sie trug nur eine hauchdünne Leggins und ein Paar Socken und haben so wenigsten ein klein wenig helfen können.
An den Stellen, wo wir sonst unsere ersten Leute versorgen, fanden wir keinen vor, das war wohl noch zu nahe an dieser riesigen und lauten Openair-Veranstaltung. Wir wurden sogar Zeuge einer Schlägerei, die zum Glück endete, bevor wir hätten die Polizei einschalten müssen.
Also zogen wir gleich weiter zum Dom. Dort trafen wir dann doch vereinzelt unsere Leute, die dankbar eine warme Suppe entgegen nahmen. R. freute sich über eine passende Jeans und insgesamt war der Bedarf an wärmerer Kleidung groß, hatte es sich doch durch Sturm und Regen inzwischen mächtig abgekühlt.
Auch die Spenderin hatte uns nun doch gefunden und überreichte uns die versprochene Isomatte, die später noch eine ganz wichtige Rolle spielen sollte. Sie war in Begleitung ihres kleinen 5 jährigen Sohnes, dem sie vorab wohl erklärt hatte, was wir genau tun. Als zusätzliche Überraschung hatten die beiden noch Schokoplätzchen dabei, als hätten sie gewusst, wie sehr sich unsere Lieben über Süßigkeiten freuen. Der Kleine hatte eine ihm ganz wichtige Frage: „Gibt es eigentlich auch obdachlose Kinder?“  Das schien ihn sehr zu beschäftigen und er war dann beruhigt, als wir ihm sagten, dass wir auch einige Jugendliche betreuen aber keine Kinder.
Oben am Willy-Brand-Platz trafen wir dann noch viele, die wir sonst weiter unten versorgen. Alle hatten großen Hunger und nahmen dankbar und reichlich von der Suppe und dem Gebäck.
Es gab auch wieder viele Gespräche, Herzen wurden ausgeschüttet und Kummer abgeladen. Beziehungen, die in die Brüche gegangen sind und Krankheit eines Angehörigen, die große Sorgen macht und nicht schlafen lässt.
Zu unserer großen Freude teilte uns R. mit, dass er in ca. 3 Monaten eine Wohnung haben wird. Das wird auch Zeit, dachten wir uns, denn wir kennen ihn nun schon so lange und haben den Eindruck, dass er zur Ruhe kommen muss und dass man ihm anmerkt, dass ihm die ganze Situation auch körperlich an die Substanz geht. „Dann bin ich nicht mehr euer Kunde, dann bin ich euer Mitarbeiter!“ sagte er und das verleitete uns dazu, uns auszumalen, wie er bei uns in die Lehre geht und Vroni und ich ihn dann die wddN-Prüfung abnehmen.  So scherzten wir eine ganze Zeit mit ihm und seine Stimmung wurde deutlich besser, nachdem er vorher einen so niedergeschlagenen Eindruck gemacht hatte.
Dann wurden wir auf eine junge Frau aufmerksam, völlig verzweifelt und am Ende. Sie müsse draußen schlafen und besäße nichts, was sie warm hält. Während wir sie erst mal mit einer heißen Suppe versorgten, eilte Ingrid ins Lager, um dort noch schnell einen Schlafsack zu besorgen. Diesen überreichten wir ihr dann zusammen mit der eben gespendeten Isomatte. Vor Freude hat sie geweint. In dieser verfahrenen Situation dann plötzlich und unerwartet so viel Zuwendung zu kriegen, hat sie fast überfordert.
Ähnlich ein junger Mann, der fassungslos da stand, als wir ihm alles geben konnten, was er brauchte und dass wir ihn sogar mit Hygieneartikeln eindecken konnten.
Ein Weiterer sprach uns an, ob wir etwas für eine junge Frau tun könnten, die etwas abseits mit einem Kleinkind im Buggy stand. Sie traue sich nicht, selbst zu fragen, aus Angst, man würde dann das Jugendamt verständigen. Dankbar nahm sie von unserem Gebäck.
Als wir uns dann auf den Rückweg machten, trafen wir immer wieder vereinzelte Leute, denen wir mit Suppe, warmen Getränken oder Gebäck etwas Gutes tun konnten.
So hatten wir am Ende ca. 50 Portionen Suppe verteilt. Die Gebäckspende war allerdings so großzügig, dass wir noch viel übrig hatten. Das werden wir nun für eine der nächsten Touren einfrieren.
Am Ende wurden wir noch von einem sehr sympathischen jungen Mann angesprochen, der gerne in Zukunft bei uns mitmachen will. Wir versorgten ihn mit Flyer und den wichtigsten Infos und hoffen nun, dass er tatsächlich bald mitwirken wird.
Müde, etwas durchgefroren und vom heftigen Wind etwas zerzaust kamen wir an unserem Fahrradstandort wieder an und mussten dann noch feststellen, dass unsere EPA-Fahne vom Bollerwagen unterwegs verloren gegangen war. :‘(  Vielleicht auch ein Ergebnis des stürmischen Abends?
Wie gut, dass wir uns doch für eine komplette Tour mir Suppenfahrrad und reichlich warmer Kleidung entschieden haben. Der Bedarf war groß und für uns blieb das gute Gefühl, wenigsten ein paar kleine Sorgen und Nöte abgestellt zu haben. Dennoch erschüttert mich immer wieder, mit welchen Sorgen, Ängsten und Problemen diese Menschen sich alltäglich auseinander setzen müssen.