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Warm durch die Nacht -Tourbericht 08.01.2016 von Andreas

Kennt Ihr noch den Roadmovie „Convoy“ aus dem Jahre 1978, mit Kris Kristofferson in der Hauptrolle? Ein bisschen so haben wir uns gefühlt gestern Abend. 
An der Spitze unser „Heißflüssignahrungstanker“, gefolgt von 3 voll beladenen 2-Achsern mit Lenkvorrichtung und Auslegekörben, auch gern als großer Bollerwagen bezeichnet. Randvoll mit Kleidung, Schuhen, Brötchen, Kaffee, Tee, Kuchen, Obst und Süßigkeiten, aber auch jeder Menge Hygiene-Artikeln, zogen wir dann also los. Veronika und Michael hatten sich, wie üblich, sehr verlässlich um eine Kofferraumladung Brot von Bäckerei Gebr. Förster gbr bemüht, die uns im Verlauf des Abends quasi komplett aus den Händen genommen werden sollte. Unsere Suppe kam für den gestrigen Abend wieder mal vom Restaurant Der Bonner Hof Bienvenidos aus Kettwig. Immer wieder eine tolle Sache, dass wir so tatkräftig von den Betreibern dieses Restaurants unterstützt werden. Wir, das waren gestern Judith, Ingrid, Janita, Melanie, Veronika, Annika, Viola, Birgit, Hendrik, Michael, Andreas und unser OfW’ler M., der sich an der Porschekanzel dazu gesellte.

Als wir nun mit unserem Convoy am Café Nord um 18:00 Uhr ankamen, sollte es bis 19:30 Uhr dauern, bis wir weiter ziehen konnten. Neben den Vorbestellungen, die wir unter die Menschen bringen konnten, kamen Viele um Kleidung und Schuhe anzuprobieren und - wenn sie dann passten - dankbar mitzunehmen.

„Dankbar“ ist ein gutes Stichwort, denn kaum waren wir am Nord angekommen, kam der erste OfW’ler und dankte uns von Herzen gleich mehrfach für das, was wir hier machen. Das sollte an diesem Abend noch einige Male passieren. Menschen umarmten uns aufrichtig dankbar und ein Blick in ihre Augen zeigte uns jedes Mal, dass sie das sehr ernst und aufrichtig so meinen; eine immer wieder beeindruckende Geste und ungemeine Motivation für uns, nächstes Mal wieder loszuziehen.

Als wir an der Porschekanzel ankamen begegneten wir sofort unserem Sorgenkind S., deren Gemütszustand wir schon im Tourbericht vom vergangenen Montag erwähnten. Ingrid, Janita und Hendrik kümmerten sich um sie und versuchten herauszubekommen, wie wir ihr am besten helfen können. Ergebnis war, dass Ingrid und Veronika sie heute Abend nochmal mit frischer Kleidung aus dem Lager in der Stadt treffen werden. Hendrik ging gestern Abend zudem noch mit ihr im City-Center einkaufen, damit sie alles hat um übers Wochenende zu kommen. Ist das nicht einfach toll, wie Menschen einer obdachlosen jungen Frau helfen, wo und wie sie können…einfach, weil sie es können?!

Veronika bekam auch alle Hände voll zu tun als sich uns I. näherte. Er hat sich auf dem Handrücken eine stark blutende Wunde zugezogen, die sofort versorgt werden musste. Wenn man ihr dabei so zusah, konnte man den Eindruck gewinnen, als würde Veronika den ganzen Tag lang nichts anderes machen. 
Während wir weiter Suppe verteilten, kam auch unser redseliger „Philosoph“ C. zu uns. Für ihn ist es sehr wertvoll, wenn er mal Menschen um sich hat, die sich ernsthaft mit ihm unterhalten, zuhören und auf die Dinge eingehen, die er so von sich erzählt, stets garniert mit einer ordentlichen Portion Humor.

Auch an der Porschekanzel verweilten wir vergleichsweise lange, erst gegen 21:00 Uhr konnten wir so allmählich weiter ziehen. Viele bekannte Menschen hatten wir bis hierhin gesehen, gesprochen, umarmt und versorgt. Aber auch immer wieder neue Gesichter gesellten sich dazu, die wir genauso respektvoll behandelt haben. Schön, dass sie uns gefunden haben.

Am Willy-Brandt-Platz schlugen wir dann gegen 21.30 Uhr unser letztes Lager auf. Einer unserer ersten Interessenten an etwas leckerem war eine schwarze, junge Hunde-Lady mit ihrer Besitzerin. Natürlich hatten wir wieder Hundefutter dabei und konnten auch sie sichtbar glücklich machen. 
Und so ging es dann weiter, unsere Suppenvorräte waren bereits deutlich dezimiert. Wie üblich machten wir noch einen Fußmarsch durch den Hauptbahnhof, um zu schauen, ob wir dort noch Bedürftige finden, die uns sonst verpassen würden. Zwei Mal wurden wir fündig und luden die beiden zu uns ein. 
Auch kam ein junger Mann zu uns, der überhaupt nicht aussah wie ein Obdachloser, doch er lebt tatsächlich auf der Straße und schläft in der Lichtstraße. Auch ihm konnten wir helfen, wobei sein besonderes Interesse Rasieren, Rasierschaum und Duschgel galt. Hatten wir alles dabei, also auch ihm ein zufriedenes Lächeln entlockt.

Gegen 22.30 Uhr waren unsere Bestände quasi aufgebraucht. Suppenfahrrad bis auf ein paar Reste leer und alle Bollerwagen leer, der Wahnsinn. Also machten wir uns auf den Rückmarsch und trafen Höhe Kopstadt-Platz noch einen jungen Mann, der uns regelrecht anflehte um etwas zu essen. 3 Tage hatte er nach eigener Aussage nichts mehr zu essen. Also den Rest Suppe zusammen gekratzt, Obst und Brot haben wir auch noch in einer Tasche gefunden und konnten so als letzte Tat des Abends den Mann noch versorgen.

Nachdem wir wieder alles gereinigt und ordentlich verstaut hatten war es schließlich 23:30 Uhr, als wir sehr müde aber auch sehr zufrieden den Heimweg antraten. 
Eine tolle Truppe war das gestern und zum Glück waren wir personell so gut aufgestellt, denn wirklich jede Hand wurde wieder gebraucht. So konnten wir wieder mal den Geist von EPA wirken lassen, Menschen vor unserer Haustür zu helfen; weil sie Hilfe brauchen und wir helfen können. Montag startet die nächste Tour, eine super Gelegenheit das hier Beschriebene (wieder) live zu erleben! „wink“-Emoticon


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