Warm durch die Nacht - Tourbericht 29.06.2016 von Fabienne
Suppenfahrrad interessierte und auch selbst ehrenamtlich mit Obdachlosen arbeitet. Während wir uns unterhielten, trat ein Besucher an sein Rad und drehte eine Schraube fest. Zunächst waren wir irritiert, doch es zeigte sich, dass der Besucher viel Wissen über Fahhräder hat und mit seiner geleisteten Präventionsmaßnahme Oli wahrscheinlich vor einem verdrehten Fahrradschlauch bewahrt hat. Auf die Frage, woher der Besucher solche eine Expertise habe, antwortete er: „ Na ja, damals habe ich professionell Fahrräder geklaut, da ist ein gewisses Maß an Kenntnissen nützlich. Aber keine Sorge, meine Strafe habe ich abgesessen.“ Wir mussten alle lachen. Und gerade das macht auch unser niederschwelliges Angebot mit dem Suppenfahrrad aus: Ehrlichkeit wirkt sich nicht in Verachtung aus und man kann sich trotzdem gegenseitig wertschätzen. Auch, wenn es mal in der Vergangheit nicht so gut gelaufen ist. Bei einem unserer Besucher lief es beispielsweise an diesem Tag nicht so gut, er hatte sich selbst nicht unter Kontrolle, sodass wir letztendlich die Polizei rufen mussten. Die Situation konnte dann gelöst werden. Und auch, wenn solche Situationen zu den unerfreulichen Ereignissen zählen, so werden wir ihm wahrscheinlich wieder helfen. Sofern er noch einmal zu uns kommt und unsere Unterstützung dankbar annehmen möchte. Eine ganz neue Besucherin konnten wir heute für uns gewinnen, die unser Angebot dankend, wenn auch zögernd annahm. Gegen 22.30 Uhr haben wir unsere Tour beendet und freuen uns auf die nächste Tour.