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Warm durch die Nacht - Tourbericht 18.03.2017 von Cristina

verschiedene Sachen und wer uns was Gutes tun möchte, der kann beim nächsten Einkauf für uns was mitbringen in Form von Hygieneartikeln, Süßigkeiten und kleinen, abgepackten Snacks wie z. B. Bifis, Würstchen im Glas oder Fisch in der Dose.

An der Kirche fiel uns ein junger Mann ins Auge, der auf den kalten Steinen der Viehofer Straße saß. Er war nur leicht bekleidet und zitterte vor Kälte. Er hatte nichts außer dem, was er am Leibe trug. Zudem noch ganz kaputte Plastikhausschuhe. Ich bin dann mit Hotti zur Garage gelaufen und dort haben wir für den Mann alles zusammengepackt. In den Rucksack kamen ein Paar vernünftige Schuhe, eine dicke Jacke, ein Pullover, eine Hose, Socken, Unterhosen und ein paar Hygieneartikel. Zudem packten wir noch ein paar Süßigkeiten für ihn ein, damit er ein paar Extrakalorien zu sich nehmen kann.

Wieder zurück an der Viehofer Straße, haben wir dem Mann den gepackten Rucksack überreicht. Dieser schämte sich zunächst und wollte nichts annehmen, aber dann nahm er doch den Rucksack und freute sich. Die kaputten Schuhe wurden sofort ausgetauscht.
Bei uns brauchen die Bedürftigen sich nicht für ihre Situation zu schämen, rechtfertigen oder ihren Namen nennen, nur damit sich was bekommen können. Bei uns ist alles niedrigschwellig und wir verteilen das auf Tour, was wir von anderen geschenkt bekommen.
Wir haben noch weiteren Personen mit Schuhen, Jacken, Pullovern, Hosen, Socken und Unterhosen eine Freude machen können. Immer wieder hörten wir z. B.: „Ein Paar Socken reicht mir, verteilt den Rest an die anderen, die können so was auch gut gebrauchen.“

Wir liefen von der Kirche die Viehofer Straße entlang und unsere nächste Station war die Marktkirche. Dort haben auch etliche Personen auf uns gewartet und sich auf heiße Suppe und Heißgetränke gefreut. Wir haben auch da einiges an Bekleidung und Hygieneartikeln rausgegeben. Bei dem nasskalten Wetter haben die Bedürftigen oft nicht die Möglichkeit, sich irgendwo trocken unterzustellen, ihre nasse Bekleidung zu wechseln bzw. zu trocknen und sich der Körperpflege zu widmen. Vor allem an Wochenenden oder Feiertagen haben die öffentlichen Anlaufstellen, wo Bedürftige duschen, essen (für kleines Geld), Papierkram erledigen und Wäsche waschen können, geschlossen.
Unsere letzte Station war der Weg über die Kettwiger Straße zum HBF. Dort haben wir uns wie jedes Mal vor die Bank am Willy-Brandt-Platz gestellt und auch dort Bedürftige mit dem Nötigsten versorgt. Drei von unseren Tourengängern sind wie immer durch den HBF gelaufen und haben nach Wohnungslosen Ausschau gehalten.

Nachdem wir uns einige Zeit am Willy-Brandt-Platz aufgehalten hatten, sind wir langsam wieder zurück zur Garage gelaufen.
Auf dem Rückweg lasse ich es mir auch nicht nehmen, einen kurzen Abstecher zum Bücherschrank am Grillo Theater zu machen. Für mich ist es unter anderem ein schöner Abend, wenn ich dort für mich oder für auch andere Bücher finde und mitnehme. Es gibt unter den Obdachlosen auch welche die gerne lesen. Unter anderem suchen wir für einen Bedürftigen Bücher der Genre Krimi, Psychothriller oder Ähnliches.

An der Garage angekommen, haben wir den Abend noch mal Revue passieren lassen. Unsere Arbeit ist ein Segen für die Bedürftigen und der Erfolg gibt uns recht.
Wir machen das nicht, um irgendwelche Preise einzusacken, Gelder zu gewinnen oder in der Zeitung zu stehen. Wir helfen aus Nächstenliebe! Jeder kann in so eine Situation kommen und von daher ist es unser Bestreben zu helfen, wo wir können. Getreu nach dem Motto: „Jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten“

Für mich gesehen sind diese Touren eine Bereicherung. Man ist nicht alleine zu Hause, sondern mit tollen Leuten unterwegs und tut Gutes. Sachen, die sich gut miteinander kombinieren lassen.
Wir sind offen für jeden und wenn ihr unsere tolle Truppe kennenlernen wollt, seid ihr herzlich dazu eingeladen, uns dienstags und samstags auf Tour zu begleiten. Mittwochs treffen wir uns bei Kaffee und Kuchen um 17 Uhr in der WiederbrauchBAR zum netten Beisammensein und Austausch.

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