Warm durch die Nacht - Tourbericht 25.03.2017 von Cristina
Suppendosen zu holen. Sie kamen mit einer Tasche voller Dosen zurück und sofort wurde der erste von zwei Suppeneinsätzen aufgefüllt. Neben dem Andrang an der Suppenausgabe wurde auch stark nach Hygieneartikeln, Bekleidung und Süßigkeiten gefragt. Wir kamen gar nicht so schnell hinterher mit der Ausgabe.
Wir merken, dass am Ende des Monats doch vermehrt Bedürftige zu uns ans Suppenfahrrad kommen und nach einer warmen Mahlzeit fragen. Es waren auch viele unbekannte Gesichter dabei. Für uns spielt das keine Rolle. Wer Hunger hat, soll auch was zu essen bekommen.
Von der Kirche sind wir in Richtung Stadtmitte losgelaufen. An der Marktkirche angekommen, haben die Bedürftigen schon sehnsüchtig auf uns gewartet. Kaum hatten wir uns auf aufgestellt, konnte die Ausgabe beginnen. Es bildete sich schon eine Schlange an der Suppenausgabe und wir entschieden, noch weitere Dosen aus der Garage zu holen. Zwei liefen noch mal los und holten Nachschub. Wir füllten noch mal mit Dosensuppen auf, um auch alle Bedürftigen mit Essen versorgen zu können.
An der Marktkirche hielten wir uns die längste Zeit auf. Es kamen immer mehr Bedürftige, die entweder was zu essen, trinken, Hygieneartikel oder auch Bekleidung haben wollten. Viele hatten auch ihre Vierbeiner dabei, wie auch der Besitzer mit seiner Leica, die bei jeder Tour dabei sind. Ein Mann war so glücklich, weil Petra ihm zwei schicke Jeanshosen in seiner passenden Größe geschenkt hatte. Er nahm das zum Anlass, Petra in den Arm zu nehmen, und verabschiedete sich mit den Worten:“ Danke für die Hosen Petra, du bist echt ein toller Mensch!“ Daran kann man erkennen, dass sich ein Mensch über so einfache Dinge wie z. B. Jeanshosen freut und sich mit wenig zufrieden gibt.
Während einige bei der Ausgabe beschäftigt waren, haben andere die Zeit genutzt, mit verschiedenen Bedürftigen intensive Gespräche zu führen. Wir verteilen nicht nur Suppe oder Bekleidung, sondern helfen auch beim Ausfüllen wichtiger Anträge oder Ähnlichem.
Unsere letzte Station war der HBF. Wir liefen die Kettwiger Straße entlang und stellten uns wie immer am Willy-Brandt-Platz auf. Dort haben wir die Bedürftigen, die sich am HBF aufhalten, versorgt. Viele sind die ganze Zeit über mit uns gelaufen und freuen sich über unsere Präsenz. An unserer letzten Station haben wir die restlichen Portionen Suppe ausgegeben und danach sind wir wieder zurück zur Garage gelaufen.
Auf dem Weg zur Garage sind uns immer noch Menschen entgegengekommen, die was Warmes zu essen haben wollten. Aufgrund der Tatsache, dass wir alles ausgegeben hatten, konnten wir kein weiteres Essen mehr verteilen. Das Einzige, was wir noch verteilen konnten, war Schokolade.
Wir haben komplett alles rausgegeben, was wir mitgeführt haben.
Nicht jeder Mensch hat das Glück, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Daher ist es uns von Warm durch die Nacht wichtig, wenigstens die Grundbedürfnisse wie essen und trinken für die Bedürftigen organisieren zu können. Von daher möchten wir allen Restaurants, die uns mit Essen versorgen, ein großes Dankeschön aussprechen.
Wer uns kennenlernen möchte, ist sehr herzlich dazu eingeladen, uns samstags auf Tour zu begleiten. Wie immer starten wir um 18 Uhr vor der WiederbrauchBAR.
Mittwochs treffen wir uns in der WiederbrauchBAR zum gemeinsamen Austausch bei Kaffee und Kuchen. Gerne nehmen wir auch dort Geschenke für die Notleidenden entgegen.