Warm durch die Nacht - Tourbericht 01.09.2015
wärmeren Pullover, die wir noch auf dem Bollerwagen hatten und auch Schuhe fanden glückliche neue Besitzer. Wir wurden auch immer wieder nach Herrenhosen gefragt. Leider konnten wir nur noch den jungen Polen M. mit einer passenden Jeans versorgen. Alle anderen Hosen, die wir jetzt noch auf Lager haben, sind unseren Männern zu groß. Also, liebe Leser: wir brauchen dringend Herrenhosen in kleinen Größen (30-32)! Vielleicht kann ja jemand helfen.
Ein Stückchen weiter saß S. , den wir auch nach seinem Krankenhausaufenthalt zum ersten Mal wiedertrafen. Es ging ihm ein wenig besser, aber beide Füße waren immer noch verbunden und man sah, dass ein Verbandswechsel fällig war, da er damit auch in den Regen gekommen war.
Er erzählte, er habe morgens das Ärztemobil verpasst und hätte versucht, sich das Geld für Verbandsmaterial zusammenzuschnorren, um sich abends neu verbinden zu können. Wir gaben ihm Kompressen, Mullbinden und elastische Binden und baten ihn, sich aber am nächsten Tag unbedingt beim Ärztemobil zu melden. Dankbar ließ er sich dann noch eine Suppe bringen. Insgesamt wirkte er ruhiger und wacher als zuletzt.
Während des Gesprächs kam dann noch Hendrik dazu und brachte zwei Freunde mit, Thomas und Melanie, die uns dann für den Rest der Tour ebenfalls begleiteten und tatkräftig unterstützten.
Auf dem Rückweg trafen wir dann noch vereinzelt Leute, konnten die letzte Suppe ausgeben, Brot und Gebäck verteilen und den einen oder anderen noch mit einem warmen Kaffee oder Tee etwas Gutes tun. Wir trafen noch A. , die ganz enttäuscht war, dass es keine Suppe mehr gab, aber wir konnten sie immerhin noch mit anderen Schuhen versorgen, da die letzten, die sie von uns bekam, drückten.
Mit gereinigtem Suppenfahrrad und fast leerem Bollerwagen kamen wir schließlich wieder zurück.
Drei Neue durften wir kennenlernen, die sich schnell ins Team einbrachten und eine große Unterstützung waren.
Nun hoffen wir, dass ihnen, wie uns, diese Begegnungen Freude machen, Begegnungen mit Menschen unterschiedlicher Nationalität, Eigenart, Lebenssituation, Bedürftigkeit oder auch existenzieller Not, dass sie erlebt haben, dass man mit relativ wenig so viel für Menschen tun kann und dass sie uns weiter begleiten und unterstützen.