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Unwetter Zentrale

Warm durch die Nacht - Tourbericht 04.09.2015

Angela Merkel dort gesprochen. Aufgrund dieser Veranstaltung und auch der hohen Polizeipräsenz  gingen wir davon aus, dort niemanden anzutreffen. Und so war es dann auch, sodass wir gleich weiterzogen zum Willy-Brand-Platz.
Und dort waren viele unsere Stammgäste dann. Es gab dann einen regelrechten Run auf Suppenfahrrad und Bollerwagen. Birgit, Vroni und Michael teilten eine Portion Suppe hinter der nächsten aus. Viele wollten einen Nachschlag, so lecker war es. Sie standen regelrecht Schlange am Suppenfahrrad. Thomas und Melanie richteten Kaffee und Tee im Akkord, Ingrid und ich bemühten uns darum, alle Bedürfnisse und Wünsche bezüglich Kleidung, Schuhen und Hygieneartikeln zu erfüllen.  Viele fragten nach Rasierzeug. Leider können wir ihnen derzeit nur die Einwegrasierer geben. Uns fehlt Rasierschaum bzw. –gel. Vielleicht kann uns da ja jemand mit einer Spende unter die Arme greifen!?!
Und mitten drin in dem Trubel vor der Post zwei Fellnasen, die mit treuem Blick, wedelndem Schwanz und der Nase schon fast in dem Wagen den Teamern rund um den Bollerwagen ihren Bedarf an Leckerlis deutlich machten. Inzwischen holen sie sich die Leckerlis schon selbst am Bollerwagen ab, während Herrchen noch in der Schlange am Suppenfahrrad steht.
Wir wurden aufmerksam auf einen jungen Mann am Aufzug. Andere sprachen uns an, weil er Hilfe bräuchte, er könne nicht mehr aufstehen, habe eine Verletzung am Fuß. Hendrik, der inzwischen zu uns gestoßen war und Michael bemühten sich um ihn. Der Mann war auch stark alkoholisiert und konnte sich gar nicht mehr aufrichten. Schließlich blieb nichts anderes übrig, als den Rettungswagen zu rufen. Die Sanitäter hatten dann noch Mühe, ihn überhaupt auf die Trage zu bekommen.
Unser Ex-Ofw’ler S. braucht handwerkliche Unterstützung in seiner Wohnung, um Herd und einiges andere anzuschließen bzw. aufzubauen. Michael hat sich seiner angenommen und wird vermitteln.
Inzwischen war unser Kaffeewasser leer und Elli und ich mussten tatsächlich noch einmal Nachschub im Café Solo besorgen. Das Wetter hatte inzwischen umgeschlagen. Es regnete heftig und viele hatten Bedarf an einem wärmenden Getränk. So konnten wir noch einige versorgen, noch trocken unter dem Dach der Post.
Wir sahen nach langem G. wieder. Schon viele Wochen hatten wir ihn vermisst. Er erzählte, dass er vor einiger Zeit schwer gestürzt sei und sich dabei die Rippen gebrochen oder zumindest geprellt hätte. Man sah ihm an, dass er immer noch starke Schmerzen hat und wir rieten ihm dringend, sich an das Ärztemobil zu wenden und wiesen ihn auch auf die Gefahr einer Lungenentzündung hin.
Wir versorgten ihn mit Suppe, Kaffee und seinen so heiß geliebten Äpfeln. Auch von den Milch-Tetrapacks, die wir heute dabei hatten, nahm er dankbar. Nun hoffen wir, dass er sich in ärztliche Behandlung gibt, damit er diese Schmerzen nicht länger ertragen muss.
Am Suppenfahrrad erzählte uns  W. stolz, dass er jetzt eine Wohnung in Altendorf hat. Bei genauerer Nachfrage stellt sich dann aber heraus, dass er nichts besitzt und dort auf dem Boden schläft. Also der nächste Kandidat, der Möbel braucht. Wir wollen sehen, was wir für ihn tun können und Vroni hat sich mit ihm verabredet, um ihm die ersten Sachen aus unserem Lager zu reichen. Danach wollen wir ihm Möbel besorgen und haben mit ihm verabredet, dass er sich nun regelmäßig bei den Touren an uns wendet, damit wir in Kontakt bleiben und ihm bald helfen können.
Auch S. , mit den Verbänden an beiden Füßen war wieder in der Stadt. Hendrik hat mit ihm gesprochen und zu unserer großen Freude hat S. ihm gesagt, dass er jetzt doch in die Entgiftung will. Wir bleiben da am Ball, in der Hoffnung, dass wir ihm da schnell helfen können.
Als alle versorgt waren, traten wir den Rückweg an. Es fiel uns ein bisschen schwer, das schützende Dach vor der Post zu verlassen, denn inzwischen schüttete es und wir waren alle im Nu durchnässt.
Auch auf dem Rückweg trafen wir noch einige, die Hunger hatten, Kleidung oder Schuhe brauchten oder sich mit einem Becher Kaffee aufwärmen wollten. Einen Herrn mussten wir regelrecht dazu überreden, seine völlig kaputten Schuhe gegen ein neues Paar von uns auszutauschen.
Ein anderer Mann war unendlich dankbar und fragte uns dann, ob wir Christen seien. „Es ist doch auch egal, ich bin Moslem, aber ob Jesus oder Gott, das ist doch alles gleich, bei uns und bei euch. Der soll euch alle segnen!“
Wir hatten dann am Ende der Tour noch reichlich Mühe, Suppenfahrrad und vor allem den Bollerwagen wieder trocken zu legen.
Müde, durchnässt und durchgefroren aber zufrieden fuhren alle nach Hause. Wieder ein Abend, an dem wir mit tausend Kleinigkeiten unendlich viel für Menschen tun konnten. Ich denke, das bedeutet für jeden einzelnen von uns, mal wieder mehr für sich selbst bekommen, als gegeben zu haben.


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