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Warm durch die Nacht - Tourbericht 15.01.2016 von Andreas

Hartmut fasst sich da etwas kürzer, aber keineswegs weniger präzise: „ich kann gar nicht anders, wurde so auch erzogen, meine Mutter hat es mir schon vorgelebt. Ich habe Sozialarbeit studiert und war immer für andere Menschen da. Mich bereichert das bis heute mehr, als irgendetwas anderes.

Veronika bringt ein weiteren Aspekt ein der sie beschäftigt: „Ich sehe überall Spendenaufrufe, man verliert da schnell den Überblick, besonders wenn man sich das international anschaut. Und am Ende ist die schiere Flut der Spenden-Anfrager häufig der Grund dafür, dass man lieber nichts tut, weil man ja nicht genau weiß, ob es das Richtige ist. Ich bin da pragmatisch. Hier vor unserer Haustür, inmitten unserer Wohlstandsgesellschaft, findet das Leid statt. Man kann es täglich sehen, wenn man die Augen aufhält. Ich will einfach, dass meine Stadt sozialer und freundlicher wird. Und dazu trage ich meinen ganz persönlichen Teil bei, indem ich trotz Beruf, Familie etc. hier kräftig mit anpacke und mit meinen Händen Menschen helfe, die diese Hilfe bitter nötig haben.

Janita hat indes einen ganz eigenen und auch sehr persönlichen Bezug zu Ihrem Ehrenamt, für Obdachlose da zu sein: „Ich treffe hier auf der Straße die Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin. Und aufgrund meiner eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen kann ich mich in diese Menschen in einer Weise hinein versetzen, die nicht Jedem gegeben ist. Das motiviert mich ungemein, ich helfe anderen Menschen heute einfach weil ich es kann; fertig!“

 Michael, gerade mal wieder mit dem Verteilen von Flyern zu „Essen packt an“ beschäftigt, erzählt es den fragenden Menschen, während er ihnen das grüne Info-Blättchen übergibt: „Es ist natürlich meine Erziehung, die wesentlich dazu beiträgt, das hier zu machen, aber auch mein eigenes Selbstverständnis. Wir leben in einem vergleichsweise reichen Land, in dem wir durch Teilen dessen was wir persönlich haben, das Leid deutlich lindern können. Ich will einfach ganz persönlich etwas zurückgeben an bedürftige Menschen. Außerdem ist diese Art des Ehrenamtes sehr unmittelbar, man spürt sofort und ohne Umwege, was die eigene Hilfeleistung bewegt und wie sie ankommt. Die Menschen stehen mir ja Angesicht zu Angesicht gegenüber. Und schlussendlich ist es bei mir so, dass Geben mir einfach mehr Freude macht als Nehmen. Dafür bekomme ich etwas geschenkt von den Menschen; echte, ungeschminkte Dankbarkeit. Das ist einfach wunderbar.

 

Tja und ich, der ich heute mal wieder den Bericht schreiben durfte, was treibt mich an? Ich kann zu dem, was meine Tour-Kameraden hier so offen und freimütig über sich erzählen, eigentlich nichts Neues mehr beitragen. Ich bin zugegeben immer wieder aufs Neue sehr beeindruckt von so viel eigener, authentischer Überzeugung. Und ganz ehrlich, ich bin schon stolz darauf, dass mich dieser Kreis von Menschen in seiner Mitte akzeptiert, dass ich dabei sein darf. Wenn ich mich dann nach unserer Tour von den Bedürftigen verabschiede, gehen wir einfach nachhause, wissen wo unser Bett steht und können sagen: „jetzt mache ich es mir erstmal richtig gemütlich“. Die Menschen, die wir einige Stunden begleiten durften, können das nicht. Sie bleiben an dem nasskalten Ort, den wir nun wieder verlassen und schauen uns im Zweifel hinterher.
Und wenn ich heute so aus dem Fenster schaue und das Wetter ansehe, dann muss ich da einfach wieder hin. Auch ich kann einfach nicht anders.
Die sechs von gestern haben fertig!