Warm durch die Nacht - Tourbericht 06.11.2015 von Elke
eine vollkommen verdreckte und kaputte Jacke trug. Auf unserer Frage, ob er eine neue haben wolle, beäugte er uns misstrauisch und ungläubig fragte er, ob er seine eigene Jacke dafür abgeben müsste. Wir verneinten dieses und er erhielt neben einer warmen Jacke die Zusage, dass bei unserer nächsten Tour diverse andere Artikel, die er dringend benötigte, in unserem Gepäck wären. Die dankbaren Blicke von ihm zeigten, dass es sehr lange her sein musste, dass sich jemand auf diese Art mit ihm unterhielt und sich mit seinen Bedürfnissen befasste. Zufrieden zogen wir weiter zur Porschekanzel, wo die Essensausgabe dann fortgesetzt wurde. Am Bollerwagen fanden rege Unterhaltungen zwischen EPA, Ofw'lern und auch Passanten statt. Es gab wieder finanzielle Zuwendungen, die in unserer Spendendose landeten und diverse Flyer wurden verteilt. Als wir uns, nachdem die Versorgung abgeschlossen war, auf dem Weg zum Hauptbahnhof befanden, sahen wir einen Mann, der mit seinem Hund direkt vor dem Dom saß. Wir erkundigten uns, ob er gern etwas von dem Eintopf haben wolle und gaben ihm, als er "ja" sagte eine Portion sowie seinem Vierbeiner einen schönen Knochen. Alle beide waren begeistert und der Hundebesitzer bedankte sich bei uns. Ohne weitere Zwischenstopps gingen wir direkt zum Eingang der Hauptpost wo wir unseren gewohnten Standort bezogen. Sehr bald waren beide Behälter sowie der Nachschub bis auf ein oder zwei Portionen aufgebraucht und verspeist worden. Immer wieder wurde das Essen gelobt und die Bedürftigen gaben uns zu verstehen, wie bedeutsam die Existenz des Suppenfahrrades und auch des Bollerwagens für sie ist. Auch hier herrschte wieder eine rege Kommunikation zwischen EPA und den Ofw'lern vor. Einige, die uns von Beginn an begleitet hatten, verabschiedeten sich hier oben und mit einem kleineren Team machten wir uns auf den Weg zurück zum Rheinischen Platz. Wir begannen mit der Säuberung der Behälter und wurden durch einen kräftigen Regenguss davon abgehalten, direkt zum Standort des Suppenfahrrades zu gehen. Erst als der Regen etwas weniger wurde, begaben wir uns dorthin. Unsere treuen Begleiter M. und G. blieben zurück, da wir die Möglichkeit haben, unsere Sachen zu trocknen, sie aber nicht, da sie keine Wohnung haben. An diesem Tag zeigte sich wieder einmal, wie wichtig es ist, dass wir mit offenen Augen und Herzen durch die Stadt gehen. Viele Menschen, die zu den Randgruppen der Gesellschaft gehören, sind dankbar für ein liebes Wort, das man ihnen gönnt.