sie draußen auch nicht ewig und wir müssen auch mal alt und verbraucht gegen neuer tauschen.
Rita musste uns hier verlassen, da die Nachtschicht rief. Verstärkung kam von Janita, die tagsüber schon für die Obdachlosenbotschaft stundenlang bei Ämtern unterwegs war. Zu allem Unglück ist ihr Auto defekt, so dass sie nun die Wege samt OfWlern mit der EVAG bewältigen muss. Das ist mühsam und zeitintensiv. So ganz nebenbei führte sie weitere Gespräche.

Mittlerweile müssen wir immer wieder privat Kosten vorstrecken, damit unsere Kunden wieder einen Personalausweis erhalten, um Hartz4 beantragen zu können oder andere Gebühren bei den Ämtern bezahlen können. Es ist wahrlich nicht leicht aus der Anonymität heraus wieder lebendig zu werden und in ein sogenannt normales Leben zurückzufinden.

Umso erschreckender war es, als S. uns erzählte, dass seine Wohnung, die er im letzten Herbst bezogen hat, aufgebrochen wurde und nahezu leergeräumt ist. Die wenigen Habseligkeiten, die er hatte, sind nun weg und er hat Angst nach Hause zu gehen. Er meint, dass Drogenabhängige bei ihm eingebrochen sind, die ebenfalls in dem Hochhaus wohnen.
Aus Angst bat er uns um einen Schlafsack, da er sich draußen sicherer fühlt. Das ist schon mehr als kurios. Aber die Schilderung und seine Verfassung waren schon glaubwürdig. Er hofft nun auf Hilfe der Sozialarbeiter und wünscht sich nichts sehnlicher, als eine Wohnung in einer ruhigeren Lage.

Am Bahnhof waren gegen 9 Uhr unsere Körbe mit Lebensmitteln leergefegt und der Rückweg wurde angetreten. Ohne Reinigung des Fahrrads hatten alle heute früh Feierabend.

Die Suppe vom Sengelmannshof wird am Mittwoch schon sehnsüchtig erwartet. 5 Min Terrinen können kein Ersatz für einen Eintopf sein.