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Warm durch die Nacht - Tourbericht 15.07.2017 von Adham

Kleidung haben Petra und Hotti gesorgt, außerdem hat Hannah uns das zweite Mal begleitet, da es ihr letztes Mal viel Spaß gemacht hat und sie für ihr Projekt „Frauen in der Obdachlosigkeit“ weiter mitgehen und mehr Betroffene treffen möchte.

Um 18 Uhr haben wir uns gesammelt und sind zu unserem ersten Ziel losgegangen. An der Gertrudkirsche warteten bereits unsere Stammgäste auf uns, da ist Markus P. aufgetaucht, um zu sehen, ob wir Unterstützung brauchen.
Hoger und ich legten mit der Essenausgabe los und dank der erinnerungswürdigen Großzügigkeit des Sengelmannshof gab es dieses Mal ein Gemüsecurry und zwar sowohl in einer vegetarischen Version als auch in einer mit Fleisch. Beide waren sehr schmackhaft, als Folge davon hatten wir bereits innerhalb von 15 Minuten ein Viertel davon verteilt. Neben dem Fahrrad hat Cristina zur Suppe die Brötchen ausgegeben und als Nachtisch haben die Leute entweder ein Stück Kuchen oder ein süßes Teilchen und wer Durst hatte, dazu ein heißes Getränk bekommen. Wir haben die Bedürftigen mit Hygienemitteln versorgt, da manche ihre Bärte rasieren möchten, andere hätten gerne eine vernünftige Dusche.

Wir haben eine Stunde gebraucht, um alle Gäste dieser Station zu versorgen, danach sind wir zu der nächsten Station neben Toscani gezogen. Auf dem Weg haben wir einen OFWler getroffen, der mit uns bis zur nächsten Station lief, dort lag schon ein potentieller Gast, der uns ganz lieb und ohne Diskussionen Platz für unsere Sachen gemacht und als Dank eine warme Portion mit aller Liebe bekommen hat. Unser mitgekommener Gast brauchte mehr als nur eine Mahlzeit, da er verschiedene, offene Stellen am Körper hatte. Diese Wunden hat Anna enorm sorgfältig desinfiziert und bandagiert.
Hier an dieser Stelle kamen Mustafa und Khalaf und haben den Rest der Tour mit uns durchgezogen.

Nach ungefähr einer Stunde haben wir entschieden, zu unserer letzten Station zu gehen; durch die brechend volle Straße sind wir langsam hochgegangen bis zum Hauptbahnhof. Da hat sich uns eine alte Freundin angeschlossen: Simone wollte auch auf dieser Welle surfen - der Welle der Freude.
Um 21 Uhr haben wir den letzten Tropfen Suppe ausgeschenkt, danach hatten wir nur noch einen Gast, der leider keine Suppe mehr bekommen hat, aber dafür ein Stück Kuchen mit einem heißen Getränk.
Nachdem wir alle anwesenden Gäste versorgt haben, ist unsere Truppe zur Garage geschlendert und alle haben miteinander geplaudert.

PS: Ich möchte meine eigene Meinung zu unserer Arbeit darlegen: Als Syrer und in einem fremden Land aufgewachsener Mensch bin ich sehr dankbar, dass es hier und in unserer aktuellen Zeit solche Menschen gibt, die bei Essen packt an! sind, die ihre Freizeit und manchmal auch mehr opfern, um ihre Umgebung zu verbessern. Darum bin ich hier, darum habe ich mich euch angeschlossen und jedes Mal, wenn ich nachdenke, wie viele Leute ich durch dieses Engagement kennengelernt habe, bin ich sehr froh, dass ich die kennenlernen durfte und mich überkommt eine Welle der Freude!
Vielleicht profitiere ich nicht direkt von dem, was wir hier machen, aber ich möchte den Ort verbessern, wo ich am meisten bin, wo ich mich jetzt teilweise beheimatet fühle.

Denk mal daran, möchtest du das nicht auch? Komm vorbei, sei dabei!