ineinander gestapelt, während Cansu die leckeren Teilchen und Brötchen von Bäcker Peter, die Carsten bereits um 8 Uhr in der Früh abgeholt hat, eintütete. Marina räumte den Getränketrolley aus, um ihn gründlich, wie vor jeder Tour, zu reinigen und anschließend neu zu befüllen.
Löslichen Kaffee, verschiedene Teesorten und Cappuccino sowie Würfelzucker, Kaffeeweißer und vegetarische Brühe haben wir immer im Gepäck.
Unsere 3 großen Klarsichtboxen wurden mit Unterwäsche, Socken, Pullovern, Jacken und Jeans aufgefüllt und in die Bollerwagen verteilt. Zwischendurch kam eine Dame vorbei, die an ihrem Arbeitsplatz für uns Sach-und Geldspenden gesammelt hat, da sie unsere Arbeit großartig findet. Was ein schönes Feedback mal wieder und Motivation, weiterzumachen.

Nachdem Caro von der WAZ Essen uns auch gefunden hatte, um uns einmal zu begleiten, zogen wir um kurz nach 18 Uhr los Richtung Gertrudiskirche. Schräg gegenüber unter dem Dach des Lampengeschäftes warteten schon viele hungrige Mäuler auf uns. Adham und Asaad kamen auch dazu und es ging sofort zur Sache und alle machten einen tollen, souveränen Job. Jeder Handgriff saß und im Nu waren alle Gäste satt, zufrieden und mit Proviant und Hygieneartikeln versorgt.
Micha, der sich gerne mal spontan einen Rap für uns einfallen lässt, hellte die trübe, wetterbedingte Stimmung auf und sang und trommelte zusammen mit Justin am Suppenfahrrad.

Langsam zogen wir weiter zur Marktkirche. Nun standen wir wirklich bibbernd im strömenden Regen, was uns aber nicht abhielt, miteinander zu lachen und freundliche Worte mit den Bedürftigen zu wechseln. M. kam vorbei und fragte nach einer Jacke und einem Pullover. Leider hatten wir nichts Passendes dabei. Carsten erklärte sich sofort bereit, zur Garage zurückzugehen, um etwas für M. herauszusuchen. Mit einer großen Tasche voll mit Jacken und Pullovern kam er zurück. Klasse! Carsten war mein persönlicher Goldschatz des Tages! Für M. hatte er einen ganz tollen, grauen Kurzmantel aus Wolle mitgebracht. Es war genau seine Größe und er sah sehr edel damit aus. Wie für ihn gemacht.

Eine junge Frau kam auf uns zu und erzählte, dass sie uns unbedingt unterstützen möchte, weil sie das, was wir machen, ganz toll findet. Wir klärten sie ein wenig auf und gaben ihr einen Flyer. Mal schauen, vielleicht wird sie uns schon bei der nächsten Aktion in der Mayflower helfen. Ich freue mich auf sie!

Auf dem Weg zur Hauptpost machten wir noch einige Stopps, um Bedürftige in ihren Schlafnischen zu versorgen. Markus P hatte zwischendurch noch Schokocroissants und viele diverse Brötchen von einem Bäcker bekommen. Vielen lieben Dank dafür!

An der Post haben wir noch weitere hungrige Mäuler versorgt sowie Schlafsäcke und warme Kleidung ausgegeben. Dort besuchten uns Martin, der mit seiner Kamera Bilder von uns schoss und Frank mit Lilly, die noch mal nach einem altbekannten Schützling gesehen hatten. Da wir mittlerweile doch sehr durch durchnässt und durchgefroren waren, machten wir uns zügig auf den Rückweg.

Ich weiß nicht, wie es den anderen geht. Aber ich habe gerade bei sehr schlechtem Wetter eine besondere Motivation, auf Tour zu gehen. Wenn es schon so kalt und usselig ist, freut man sich noch viel mehr über eine warme Suppe, ein heißes Getränk, ein liebes Wort oder auch mal eine Umarmung. Und deshalb würden wir uns sehr, sehr freuen, wenn der eine oder andere von euch sich zu uns gesellt, damit wir bald, in der kalten Jahreszeit, zweimal wöchentlich ein tolles Team durch die Stadt ziehen lassen können!

Als ich zu Hause die nassen Sachen ausgezogen hatte und mich in meinem kuscheligen Schlafanzug in mein warmes, weiches Bettchen gelegt hatte, galten meine Gedanken noch lange den Menschen auf der Straße...
Bis zum nächsten Mal...
Petra