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Eindrücke vom 19.03.2019 (Aline)

sind es die vielen, fleißigen und nach meinem Eindruck unermüdlichen Helfer, die fast jeden Dienstag und jeden Samstag die Tour begleiten: Julian, Isa, Dana, Vanessa, Mustafa und Bassem.

Wie üblich gibt es drei Stationen, an denen wir Halt machen. Von der Garage, wo die Bollerwagen, Thermoskannen und Spenden lagern, geht es zunächst Richtung Pferdemarkt in der Essener Innenstadt. Erst ist gar nicht viel los, doch dann wird es plötzlich richtig voll. Da nach einer guten halben Stunde alle soweit versorgt sind, ziehen wir weiter zum Platz vor der Marktkirche.

Dort empfängt uns der in Essen scheinbar bunte Hund „Ghetto Blaster Boy“ mit richtig lauten Beats. Während er fröhlich auf der Straße tanzt, kommen immer mehr Leute zu uns. In einer kleinen Pause blicke ich über den Platz, den ich sonst aus einer ganz anderen Perspektive kenne: Wenn ich hektisch zu meinem Yoga-Kurs renne, hypnotisiert in die Schaufenster starre oder einfach auf der Ecke Pommes esse. Wie kann es sein, dass ich die Szenerie plötzlich so anders wahrnehme? Warum bin ich sonst so unbeholfen im Umgang mit den Obdachlosen? Was ist so schwer daran, den Menschen auch sonst offen zu begegnen, hinzusehen und vielleicht einfach mal zuzuhören? Reden, trösten und gut zureden - „darum geht es“, sagt Isa „dafür braucht man keine besondere Ausbildung, das kann jeder.“

Plötzlich hält mir eine junge Frau ihren leeren Teller vor die Nase und reißt mich aus meinen Gedanken. Ob sie noch etwas bekommen könne, fragt sie. Leider nein, für jeden gibt es erst mal nur eine Portion, damit alle versorgt werden können. Wir wollen ihr noch Pfannkuchen geben, doch da ist sie schon weg. Auch wir packen zusammen und ziehen weiter Richtung Hauptbahnhof.

Vor der Post bauen wir die Wagen ein drittes und letztes Mal auf. Hier sei immer am meisten los, erzählen uns die engagierten Helfer. Viele Menschen kommen auch schon während des Aufbauens direkt zu uns, doch Julian ist sich sicher, dass im Bahnhof noch mehr Leute sind, die Hunger haben, und die wir auf die Aktion aufmerksam machen sollten. „Nimm die Neuen mit“ ruft eine langjährige Helferin. Hannah, Jana und ich trotten Julian hinterher und wissen nicht so recht, wen wir ansprechen sollen. Er weiß es. Ein bärtiger Mann versteht zunächst nicht und fragt, wer denn das Essen bezahle. Nichts? Wirklich? Die Augen beginnen etwas zu leuchten und mir steigen Tränen in die Augen.

Es gibt viele Gründe, warum die Menschen auf der Straße leben, einige tun es freiwillig - für das Gefühl von Freiheit. Man müsse sich eben jeden Tag wieder entscheiden, sagt Julian: „Gehe ich diesen Weg oder gehe ich einen anderen?“

Nachdenklich mache ich mich mit den anderen auf den Rückweg.


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