Warm durch die Nacht - Tourbericht 30.04.2019 von Christina
Kleidung gefragt. Was wir nicht haben, wird notiert und beim nächsten Mal mitgebracht. Schuhe für die Dame mit Schuhgröße 44 und ein paar Hemden in S für Herren werden notiert. Haus Reichwein Essen hat so viele, gute Sachen gespendet, dass wir auch hier alle satt bekommen und ich eine erste Ahnung davon bekomme, heute Nacht wahrscheinlich von Hackbraten zu träumen. Auch hier gibt es wieder viele gute Gespräche über das Leben auf der Straße, Schönes und Probleme. Wir "Neulinge" sind sofort fest eingebunden und kommen gut mit. Die gelöste Stimmung im Team zieht die Menschen an und lädt ein, sich zu öffnen.
Weiter geht's zur letzten Station am Hauptbahnhof. Unterwegs machen wir kurz Halt und versorgen ein paar Menschen am Wegesrand. Noch zwei Behälter mit warmem, duftendem Hackbraten sind da. Am HBF angekommen, machen wir ordentlich Werbung dafür. Und er geht weg wie warme Semmeln. Auch hier gibt es wieder viele gute Gespräche und viel zu tun. Zum Schluss versorgen wir einen Mann, der uns ein wenig Sorgen macht. Körperlich angeschlagen hoffen wir, dass es ihm ganz bald wieder besser geht und erzählen ihm von einer Sprechstunde bei Ärzten, die ihm helfen können. Bevor es wieder zurückgeht, diskutieren wir in großer Runde auf Nachfrage von ihm, warum es Vaterland und Muttersprache heißt. Die Theorien dazu erheitern alle. Mit einem kleinen Rest Hackbraten und ein paar übrig gebliebenen Brötchen machen wir uns auf den Heimweg zur Garage.
Dort machen wir das Suppenfahrrad flott für die nächste Tour und verabschieden uns voneinander. Wieder im Auto lasse ich die Eindrücke von meiner ersten Tour durch meinen Kopf wandern und ich bin froh, heute diesen Beitrag geleistet zu haben. Die Dankbarkeit, die Nötigkeit und die Herzlichkeit der Menschen, die mir begegnet sind, machen mich nachdenklich. Ich bin dankbar, dass es "Essen packt an" gibt!“