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Cola-Tour Bericht 10.09.2019 (Veronica)

Tourengänger, Wilfried und Franz-Josef, eingearbeitet.
Wie hatten die „Neuen“ denn von EPA gehört? Wilfried und Franz, zwei sympathische, sanfte und freundliche Männer, gehören der Kirche Jesu-Christi der Heiligen der letzten Tage an. (weltweit 17 Millionen Anhänger). Das Gemeindehaus ist auf der Alfredstr. 296, in Bredeney. Am 22. November feiert die Gemeinde offiziell Ihr 100-jähriges Bestehen, herzlichen Glückwunsch.
Was dann kam, hat mich tief in meinem Herzen berührt: Wilfried und Franz und viele weitere Mitglieder ihrer Gemeinde schenken Gott aus Liebe 100 EHRENAMTLICHE STUNDEN! Wie sie noch überlegten, wo und wie sie die ableisten möchten, empfahl die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Frau Brigitte Höpfner, „Essen packt an“. An dieser Stelle unseren herzlichen Dank für die liebevollen, hilfreichen Tourengänger und die fleißigen Helfer in unseren Lagern.
Ja, so sind wir bei EPA eben: Kein Rassismus, jede Hautfarbe ist willkommen, Religionsfreiheit, helfende Hände sind gefragt.

An der 1. Station war schon ein Behälter Suppe leer und Patrick füllte Ravioli aus Dosen auf. Mein Bekleidungsbollerwagen war umlagert und die Bedürftigen wissen, dass WIR die „Sachen“ ausgeben. Es soll nicht so eine Art „Wühltisch“ sein, wo sich jeder sein Teil raussucht. Dazu kommt noch, das manche Bedürftige einfach mehrere Hosen oder T-Shirt wollen und wir versuchen natürlich, allen gerecht zu werden und brauchen ja am Ende der Tour auch noch Sachen für die Menschen. Wir könnten mehr mitnehmen, wenn wir mehr Tourengänger hätten, immer dieselbe Leier.
Ein besonders cleveres Trio, darunter eine Frau, nutzte einen Moment aus, wo ich stark abgelenkt war und nahm sich 2 Hosen heraus. Ich sah noch, wie sie die Hosen so geschickt zusammenrollten, dass es weiter nicht auffiel und wollten verduften! Na, das können sie aber mit mir nicht machen!

Sascha half uns noch, die Bollerwagen zur 2. Station an der Marktkirche zu ziehen. Gaby, diese „ÜberallundfüralleseinsetzbareSuperheldin“ flitzte rum und zwischendurch auch mal zur Garage, um individuelle Wünsche unserer Gäste zu befriedigen.
Manchen Gästen scheint die Rundumversorgung auch zu Kopf zu steigen! Es ist ja bekannt, dass wir dienstags und samstags versorgen und an anderen Tagen die Gäste von unseren Kollegen an der Gertrudiskirche verwöhnt werden.
Wir hatten noch Backwaren von der Bäckerei/Konditorei Gräler-Cafe Ruhrblick mit und Obst und Gemüse von Foodsharing Essen, danke dafür.

Auch hier mussten wir wieder „einteilen“. Ein Gast sagte überheblich: „Die an der Gertrudiskirche sind viel besser organisiert wie ihr! Da bekomme ich immer viel Brot mit nach Hause!" Ich ließ mir meine Verstimmung nicht anmerken, bin ja schließlich Profi und fragte, was er denn mit dem Brot von gestern gemacht hätte? Er erklärte, das wäre 1 Pfund Brot gewesen, davon hätte er gefrühstückt (in seiner Wohnung), von dem Rest hätte er Proviant geschmiert für seinen Tagesausflug in die Gruga und jetzt wär alles weg! Ich hätte jetzt mal Dankbarkeit erwartet für so ein gutes Leben, denn Dankbarkeit ist einer der Schlüssel zum Glück, aber er reagierte so überheblich und wollte die Gruppen gegeneinander ausspielen!

So etwas erleben wir auch! Unser Schwerpunkt sind wirklich die Obdachlosen und Bedürftigen, Menschen, die ganz, ganz tief unten sind. Es kommen aber immer mehr „Einsame, psychisch Kranke, Rentner mit wenig Einkommen, Drogensüchtige usw.
An der Marktkirche wollte ein Mann unbedingt einen Kaffee haben. Er sah vernünftig angezogen und gepflegt aus und ich erklärte ihm, wen wir versorgen. Er wollte unbedingt mit mir über den Kaffee diskutieren, er käme vom Shopping und wollte einen Kaffee!!! Du gibst mir jetzt einen Kaffee!!!

Wir zogen weiter zur letzten Station an der Post und versorgten unterwegs auch noch Hilfesuchende. Ein Ehepaar wollte so gerne mit mir über Gott und Religion sprechen. Sie sind beide katholisch „von Geburt an“ und stehen dazu. Sie meinen, Gott ist für ALLE da, die ihn „ANNEHMEN“. Andere Religionen respektieren und tolerieren sie. Sie haben nur eine kleine Wohnung und eine kleine Rente. Ihnen bleiben nach Abzug der festen Kosten nur 200 Euro zum Leben für Kleidung und Essen im Monat übrig. In der Woche kaufen sie höchstens für 2 Personen für 20 Euro Lebensmittel ein. Aber sie beklagen sich nicht, kommen irgendwie über die Runden.

Die Menschen fragen sich oft: „Wie bekomme ich die Liebe Gottes?“
Du erhältst sie, indem du anderen etwas gibst, so wie du es gerne tust! Die Tour mit EPA habe ich gerne und mit Liebe gemacht.
Liebe Freunde, seid mit ganz viel Liebe gegrüßt, bis zum nächsten Mal
Eure Veronica


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