Warm durch die Nacht - Tourbericht 21.09.2019 von Veronika
Ravioli nach. Cristina und Andy waren auch noch gekommen, ebenso eine Helferin aus Düsseldorf und Gaby wuselte sowieso, Julian holte die Backwaren. Wir „schielten“ zum Kennedyplatz hinüber, die Friedensaktivitäten der „Arche Noah“ waren in vollem Gange. Dort steht sie als Symbol für unser gesellschaftliches und soziales Miteinander.
Unser Gast B. löffelte seine Suppe mit den großen Rindfleischstückchen und meinte, er will Weltfrieden haben! Denn Unschuldige sterben, Frauen und Kinder! Die brauchen nicht zu sterben, können doch nix dafür! Politiker sollen verhandeln und kommunizieren zu wenig! Früher, als er noch eine Wohnung und Fernsehen hatte, schaute er auch politische Sendungen. Jetzt, wo er auf der Straße lebt, fehlen ihm Informationen. Manchmal bekommt er welche, wenn er mit seinen Kumpels spricht.
Der Herbst kommt und dann der kalte Winter. Davor hat er Angst. Ich erzählte ihm von dem Projekt der Stadt Essen (Bericht in der WAZ), dass ab Oktober 2019 Wohnungen für Obdachlose zur Verfügung gestellt werden. Wir von EPA hoffen, dass wir bis dahin mehr Informationen haben und diese bei unseren Touren weitergeben können.
St., langhaarig, unser Gast, glaubt, dass auf Freiheit, Gerechtigkeit und Liebe einfach der Frieden folgen muss! Er lebt wieder in einer Wohnung, hat aber Probleme in Räumen. Wenn er die Wand mit dem Fenster sieht, kriegt er Probleme. Als er damals auf die Straße zog, war das Leben im Freien eine Befreiung. Durch Meditation im Buddhistischen Zentrum, die er machte, wurde er gesund und friedvoller.
Unser Gast T. meinte, wertschätzend und auf Augenhöhe miteinander zu reden, trägt zum sozialen Frieden bei. Früher hätte er lange, lange Zeit gar nichts gesagt. Aber dann kam eine Phase, da hat er nur „verbal geschossen“. Heute wäre er ja älter, reifer und diplomatischer.
An der 3. Station, der Post, war es auch sehr voll. Wir nähern uns dem Monatsende und das Geld wird knapper. Meine liebe Oma sagte immer: „Das Leben ist am schwersten, 3 Tage vor dem ersten“. Recht hatte sie!!
Zuletzt habe ich noch ein Friedenslied für euch, eigentlich für Kinder, aber, wie bei Haribo, ist es für Erwachsene ebenso: (Text von Tina Wohlers)
Ein Schritt zurück
vielleicht ist das dein
allererster Schritt zum Glück
Will sich einer mit dir streiten
denk daran, dazu braucht es einen Zweiten
Nagt der Ärger an Dir rum
gib ihm nicht nach – sei nicht so dumm
Menschen, wir brauchen Toleranz
großzügige Akzeptanz füreinander
Ich find's mutig, auch mal nachzugeben
nur wer das kann, kommt gut durchs Leben
Willst du nur dich selber sehen
dann wirst du nie die anderen verstehen
Kannst du vor lauter Wut überhaupt nicht mehr lachen
vielleicht ist es mal wieder Zeit,
einen Schritt zurück zu machen
Ich wünsche euch einen friedvollen Tag, schöne, bunte Träume in der Nacht, Menschen die euch lieben und ein freudiges, friedvolles Wiedersehen bei unserer nächsten EPA-Tour, vielleicht bald mal mit DIR?
Eure Veronica