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Warm durch die Nacht - Tourbericht 22.02.2020 (Evelyn)

mittlerweile spät dran.
Alles wieder verstaut, marschierten wir los zur 1. Station bei Leuchten Kaiser. Dort wurden wir schon von unseren Gästen erwartet.
Es war voll heute und irgendwie war es ein bisschen chaotisch. Wir hatten sehr viel Ware, selbst hinter uns standen Körbe und Kartons. Nachdem wir schon so manches der mitgebrachten Dinge verteilt hatten, machten wir uns daran, die Bollerwagen noch mal umzupacken, damit Julian einen leeren Wagen für die Backwaren hatte, die er nun holen ging. Wir versorgten derweil unsere Gäste.
Claudia verteilte die Suppe, ich kümmerte um die Hygiene, Christoph und Michael bereiteten die Getränke zu und Micha verteilte mit Stefan fleißig Obst, Gemüse, Wurst und Käse. Es gab etwas Süßes zum Knabbern für unsere Lieben.
Als alle versorgt waren, lief Christoph zur Shisha-Bar, um heißes Wasser nachzufüllen.
Wir unterhielten uns noch mit den Bedürftigen und zogen gegen 19.00 Uhr weiter zur 2. Station.

Da es regnete, stellten wir uns rechts neben den überdachten Eingang von HEMA. Dort standen wir im trockenen und hatten Licht.
Das war super.
Julian kam mit den Backwaren und somit waren wir recht gut ausgestattet.
Es gab viele verschiedene belegte Brötchen, jede Menge verschiedene Brötchen-Sorten und Joghurt/ Müsli.

Claudia, unsere Suppenfee, verteilte fleißig Suppe, die hier schon ohne Nachschlag verteilt wurde, damit wir an der 3. und letzten Station auch noch Suppe für die Bedürftigen hatten.
Dennoch sind alle satt und zufrieden gewesen, da Claudia noch zusätzlich Terrinen herausgegeben hat.
Wir verteilten Kleidung und Schuhe, von denen wir am Dienstag eine Liste erstellt haben und von denen wir einen Teil schon aushändigen konnten. Die Freude derer, die außer der Reihe Kleidung, eine Decke usw. bekommen haben, war groß, denn wir hatten auch Unterwäsche, Socken usw. im Gepäck.
All diese Dinge sind für die Menschen auf der Straße so wichtig und es ist schön, erleben zu dürfen, dass es doch so viele dankbare bedürftige Menschen gibt.

Es regnete in Strömen, doch es lief recht gut an dieser Station, bis wir um 19.50 Uhr zu unserer letzten Station an der Post weitergezogen.
Dort stellten wir uns vor Galeria Kaufhof unter das Vordach, direkt rechts neben dem Eingang der Hauptpost. Wir stellten uns in der gewohnten Reihenfolge auf und jeder versorgte wieder mit Eifer die Gäste.
Es war kalt und nass und als wäre das alles nicht genug, schaltete jemand in den Schaufenstern, vor denen wir standen, das Licht aus.
Nun denn, unsere Gäste leuchteten mit ihren Handys und Taschenlampen und wir fanden es zwar seltsam, da nur die Schaufenster nicht erleuchtet waren, vor denen wir standen, aber es ist bis dahin auch so weitestgehend alles gut gelaufen.
Dann entschloss sich Julian, eine Runde durch den Hauptbahnhof zu laufen. Da wir diese Runde besser zu zweit gehen und niemand anderes mitgehen wollte, ging ich mit Julian durch den Bahnhof. Wir trafen auf ein junges Paar und sprachen noch zwei weitere Bedürftige darauf an, uns an's Suppenfahrrad zu begleiten, um noch etwas Heißes zu trinken und eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen.

Als wir dann aus dem Haupteingang kamen, sahen wir schon den riesigen Tumult vor unserem Suppenrad.
Der ganze Platz war voller Polizei, Rettungswagen und überall Menschen.
Mich überfiel Angst...
Was war passiert???
Mein Herz raste...
Es ist bei uns, schoss es durch meinen Kopf...
Und schon stand ich inmitten von aufgewühlt erzählenden Menschen.
Irgendwie ist diese Tour zu Ende gegangen, nachdem meine Kollegin die Polizei mehrmals darum bat, uns zurückzubegleiten.

Ich / wir sind noch immer schockiert darüber, dass uns das bei unserer "Warm durch die Nacht"- Tour passiert ist. Auf eines könnt ihr euch jedoch verlassen: Wir werden weiter wie bisher unsere Tour laufen! Ein großes Dankeschön an all' diejenigen, die uns zur Seite gestanden haben und noch zur Seite stehen <3
Und auch ein Lob an die Polizei, für ihren Einsatz, ihr schnelles Handeln und den besonderen Schutz der Begleitung am Ende unserer Tour (y)
Es war eine Erfahrung, die niemand von uns noch einmal machen möchte.

Bis zum nächsten Mal
Eure Evelyn