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Neujahrsfeier für Obdachlose / LessHome-Übergabe am 26.1.2020 (Markus)

Das muss an sich erstmal trauen: 2 Meilensteine auf einmal zu präsentieren. Wie alle Jahre wieder fällt vielen Menschen, Institutionen und Firmen auf, dass am 24.12. Weihnachten ist. Und wie immer kommt die Frage auf: Was können wir zu Weihnachten machen, um dem Geist der Weihnacht gerecht zu werden? Bis auf zwei Jahre 2015/2016 hatte man stets “die Obdachlosen” im Sinn. Wie wäre es mit einer Weihnachtsfeier?

Also wird geschaut, wer könnte sich mit so etwas auskennen und hilft mit? Natürlich wir. Und so kommt es nach mehreren Jahren der Obdachlosen-Lobby-Arbeit unsererseits zu dem Phänomen, dass wir 6 Weihnachtsfeiern hätten ausrichten können 2019. Gut aber, dass man uns gefragt hat. So können wir das gut koordinieren und aufzeigen: Obdachlosigkeit ist ein 365 Tage und in Schaltjahren 366 Tage- Thema. Uns nervt es zuweilen schon, dass am 10.01. eines Folgejahres das Thema Obdachlose aus dem Fokus rückt. Und das, obwohl sich die kältere Jahreszeit, dank Klimawandel eher Richtung Februar/März in den letzten Jahren verschoben hat.

Lange Rede, wichtiger Sinn: Wir haben unser Bestes gegeben, um die Feiern so zu koordinieren, dass immer eine stattfindet bzw., sich die Feiern nicht überschneiden. Es ist übrigens auch für Sponsoren besser, etwas “Einzigartiges” zu machen. “More of the same” (Immer das Gleiche) interessiert nämlich weder Bürger noch Presse irgendwann. Wir haben also mit unseren Freunden vom VielRespektZentrum überlegt, wie und welches Event wir gemeinsam machen können. Ende November 2019 entschieden wir dann: Für alles gibt es Neujahrsempfänge. Aber nicht für die Menschen am Rande der Gesellschaft, die Obdachlosen, und wir initiierten den “Neujahrsempfang für Obdachlose”

Mein Job bei EPA ist ja die Koordination des “großen Ganzen”. Sarah und ihre Freundin Jenny haben sich direkt bereit erklärt, die Feier vor Ort in die Hand zu nehmen und quasi den Hut aufzuhaben. Sie haben die Veranstaltung ...ach dazu kommen wir später.

Denn jetzt komme ich noch kurz wieder ins Spiel. Als ich Reinhard Wiesemann von TinyHouses erzählte und sagte, dass wir so etwas im Rahmen unserer EPAgenda2020 nach Essen holen wollten, zeigte er mir eine “Idee” von einem Bekannten. Das Lesshome. Eine Handkarre, in der alles Erforderliche drin sein sollte. Unglaublich, aber wahr. Es ist alles auf 2 Quadratmetern möglich. Bett, Dusche, TV, fließendes Wasser, Heizung. Alles. Aber bevor ich wieder ins Schwärmen komme, mehr zum Event. Reinhard bzw. das Unperfekthaus erklärten sich bereit, wenn wir es koordinieren, ein LessHome nach Essen zu holen. Gesagt, getan.

Bloß, wer soll es bekommen? Wie gut, dass wir eine Obdachlosenbotschaft haben, die stets am Nerv der Zeit ist und viele Menschen auf der Straße nicht nur beim Namen kennt. Also wurden Marcel und die Obdachlosenbotschaft gefragt, wen sie sich als ersten Kandidaten vorstellen könnten. Da wir in die Kälteperiode eingestiegen sind, haben wir auch das DRK Essen Borbeck gefragt, wer aus dem Zelt eine gute Perspektive hätte und das LessHome als Chance auf ein neues Leben versteht. Es wurde sehr schnell klar, dass Lars* der Richtige dafür ist. Er schlief zuweilen auf dem Boden einer öffentlichen Toilette, war erst kurze Zeit obdachlos. Eine ehrliche Haut, die jetzt eine neue Chance bekommen hat. Für die Übergabe wünschte sich Wolfgang, der Entwickler des LessHome, einen schönen Rahmen. Für das LessHome hat sich Thorsten bereit erklärt, das Thema im Auge im Rahmen der Obdachlosenbotschaft bei uns im Auge zu behalten.

Und somit war der Plan entstanden: Das LessHome wird auf dem Obdachlosen-Neujahrsempfang übergeben. Aber werden die anderen nicht neidisch? Diese Frage haben wir uns auch intern gestellt und eine “alte Idee” wieder rausgekramt. “Mein größter Wunsch”. Hier kann jeder Obdachlose eine Karte ausfüllen mit seinem Wunsch. Wir versuchen, es zu realisieren. Sei es ein Besuch am Grab der Eltern, eine Heimfahrt, ein Fußballspiel oder wie jemand schrieb “Kann das Suppenfahrrad nicht auch sonntags kommen?”. Das einzige, was uns nicht gelingen wird: Weltfrieden. So sehr wir uns das auch wünschen. Aber den Wunsch haben wir alle gemeinsam. Ach ja, die Sonntags-Tour klappt leider nicht, da es aktuell keine Tourengänger und Ansprechpartner gibt, die dies stemmen können. Die Wünsche veröffentlichen wir dann nach und nach auf unserer Facebook-Seite mit einem Aufruf, wer dies gerne spenden möchte, um einem anderen Menschen einen großen Wunsch zu erfüllen.

Die Suppenausgabe erfolgte EPA-stilecht über das Suppenfahrrad. Die Zwiebelsuppe mit Eierstich wurde uns freundlicherweise vom The ASH gespendet. Sehr, sehr lecker soll sie gewesen sein. Das Lob war so laut und ein Grund warum, meine Freundin und ich nach dem Event unser Mittagessen/Abendbrot als zahlende Gäste im The ASH zu uns genommen haben. Auch das war sehr, sehr lecker.

Ein weiteres Highlight war die Lesung von Tim Caspers - Sprecher aus Richard Brox’ Obdachlosen-Geschichte “Kein Dach über dem Leben”. Tim wurde von Betty spontan gefragt, ob er Lust habe, sich in diesem Rahmen einzubringen. Ohne einen Moment des Zögerns sagte Tim Caspers zu und alle hörten gespannt dem Schicksal von Richard zu.

Es wuselten an dem Tag so viele von EPA herum, dass ich mir kaum alle Namen merken konnte. Es waren Waldemar, Julian, Sarah, Thorsten, Jenny, Marcel, Nadine, Tanja, Evelyn und und und... und nicht zu vergessen Laura und ????

Und auch 2021 wird es wieder einen Neujahrsempfang geben im Vielrespektzentrum. Es wird dann der Essen packt an! - Neujahrsempfang. Nach 6,5 Jahren darf man so etwas schon mal etablieren. Bisher waren und werden wir Teil des RUTE- Neujahrsempfang bleiben. Unser Neujahrsempfang wird aber ein anderes Ziel haben: Obdachlosigkeit als Thema 365 Tage zu verankern.

*Name geändert

Warm durch die Nacht - Tourbericht 25.01.2020 (Gregor Lauenburger)

Von Gregor für die Aktion „Lichtbringer“ des Mariengymnasiums Essen Werden



Ein paar Wochen vor Weihnachten hatten vier Schülerinnen der Q2 die Idee, gerade jetzt, im Winter, wenn es kalt wird, etwas für Menschen in Not zu tun. Ihr Gedanke richtete sich darauf, Obdachlosen warme Kleidung, etwas Heißes zu Essen bzw. zu Trinken zu geben und so zu helfen, die Not ein wenig zu lindern.
Schnell war im Gespräch mit der Schulseelsorge Mariengymnasium die Aktion „Lichtbringer“ geboren.

Ein Spendenaufruf für warme Kleidung wurde in der Schule und über die elektronischen Verteiler gestartet. Viele Spenden gingen ein und so sammelten sich im Beratungsraum 1.25 schnell zahlreiche Kisten voller Decken, Pullover, Hosen, Jacken, Mützen, Schals und Socken. Auch

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Neues von "Eiskalt helfen" 25.01.2020 (Aina)

Gestern und vorgestern bin ich nach der Arbeit zur Schlafstelle von N. gefahren !!!
Sie bat mich beim letzten Besuch um eine Jacke, die ganz ist, weil ihre kaputt ist !!! Ich hatte die Tage eine Jacke, Schlafsack und Isomatte aus dem Lager mitgenommen.

Gestern hab ich dann wieder Berliner Ballen auf der Arbeit gekauft, in der Hoffnung, dass ich N. antreffe !!! Als ich ankam, hatte sie ihren Schlafplatz schon fertig! Ich hab ihr die Jacke, etwas zu essen sowie Kaffeesticks gegeben und unterhielt mich mit ihr!!! Sie genießt es immer, wenn sie mit uns quatschen kann.

Leider wurden wir nach ca. 15-20 Minuten vom Ordnungsamt unterbrochen, weil mein Auto auf der Straße stand

Warm durch die Nacht - Tourbericht 21.01.2020 (Vanessa)

Ich durfte heute zum zweiten Mal dabei sein und es hat wieder großen Spaß gemacht mit ganz tollen Leuten. Mit dabei waren heute: Kira, Bianca, François, Evelyn, Julian, Michael, Olga, Waldemar, Daniel (im T-Shirt) und 2 nette, junge Männer, deren Namen ich jetzt spontan nicht mehr weiß. Solveig durfte ich auch kurz kennenlernen, als sie uns das Essen brachte. Heute gab es eine deftige Gulaschsuppe von Haus Reichwein Essen und wie immer leckere Brötchen/ Gebäck von Bäckerei/Konditorei Gräler-Cafe Ruhrblick.

Ich kam um 16:45 Uhr an der Garage an; da waren einige schon fleißig dabei, alles vorzubereiten. Nachdem alle Vorbereitungen (die Stanleys sortiert und aufgefüllt) erledigt waren, starteten wir um 17:40 Uhr Richtung Station 1 (Leuchten Kaiser). Wir haben fleißig warme Getränke, Obst, Gemüse und Salat sowie Gulaschsuppe verteilt. Auch Hygieneartikel und was Süßes durften nicht fehlen.

Gegen 18:30 Uhr machten wir uns auf zur zweiten Station. Dort war einiges los und nette Gespräche kamen zustande. Es gab das ein oder andere Lob für die leckere Gulaschsuppe. Julian sprach einige Leute an und machte auf das Kältezelt beim DRK Essen Borbeck aufmerksam. Ich fand dieses Hand-in-Hand-Arbeiten heute wieder super! Jeder brachte sich sofort mit ein!

Gegen 19:45 Uhr zogen wir los zu Station 3 am Hauptbahnhof/Post. Auch dort hatten wir noch gut zu tun. Leider hatten wir keine Brötchen mehr. Zwei sehr liebe Hunde haben sich über Futter und Leckerchen gefreut.

Gegen 21 Uhr waren wir zurück an der Garage. Wir hielten immer wieder Ausschau in den Seitenstraßen, ob jemand dort schlief. Wir hatten mittlerweile nur noch 1 Grad.
Ich freue mich auf die nächsten Abende! Es hat wieder viel Spaß gemacht!
Liebe Grüße Vanessa

Warm durch die Nacht - Tourbericht 18.01.2020 (Julian)

Als ich gegen 17 Uhr zur Garage kam, waren Claudia, Apri und Sven schon da. Tanja hatte von Rewe Köster in Essen-Rellinghausen und REWE Stilleke in Burgaltendorf die Spenden abgeholt und es standen viele Kisten mit Obst und Gemüse sowie Kühlboxen mit Käse, Wurst und Joghurt dort rum. Claudia und ich bereiteten das Suppenfahrrad vor und überlegten, was wir zu zweit alles mitnehmen können, da die anderen uns nicht begleiten konnten.
Wir entschlossen uns, das Suppenfahrrad, den Kaffeestanley und einen Bollerwagen mit dem Heißwasser und Süßigkeiten mitzunehmen. Brot und die noch warmen Frikadellen aus der Rewe-Heiße Theke packten wir oben aufs Rad. Kurze Zeit danach kam auch Rüdiger mit einer leckeren Kartoffelsuppe vom Holiday Inn Essen - City Centre. Christian brachte noch ganz viel Obst von REWE Karnap, aber leider konnten wir nichts mehr mitnehmen. Apri und Sven sortierten noch die Spenden, packten Kisten und Kühlboxen zusammen, da wir hofften, dass unterwegs noch Helfer dazu kämen und wir noch einiges nachholen könnten.

Da bis 18.00 Uhr keiner mehr gekommen war, gingen Claudia und ich alleine los. Unterwegs schloss sich Buelent uns an. An der 1. Station warteten bereits einige Gäste auf uns. Gegen 18:30 holte ich noch Backwaren ab und dann ging es weiter zur 2. Station.

Dort warteten nicht nur weitere Gäste, sondern auch noch ein weiterer Helfer. So zogen wir zu viert weiter Richtung HBF. Ich ging durch den Hauptbahnhof und traf ein paar Leute dort an, denen ich sagte, dass wir nun an der Postbank stehen mit unserem Suppenfahrrad. Es waren so viele Gäste dort, dass am Ende die ganze Suppe ausgegeben war.

Zu viert gingen wir zurück zur Garage, wo bereits Apri und Sven auf uns warteten. Sie hatte schon mit Raum 58 gesprochen, die sich auf unsere Reste freuten. Während Claudia und ich das Suppenfahrrad wieder sauber machten, sortierten die anderen die restlichen Brötchen, Hotdogs und Pizzabrötchen und packten alles ins Auto.
Obwohl wir erst nur zu zweit losmarschiert sind, war es doch eine schöne Tour und wir würden es immer wieder machen.

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