Als ich früh um sechs meine Tochter zum Frühdienst brachte und mir schon der eiskalte Wind ins Gesicht blies, wusste ich, wie wichtig es ist, dass wir auf der Straße unterwegs sind, um nach den bedürftigen Menschen zu schauen. Ich stellte mich darauf ein, dass es ein sehr langer Abend wird.
Um 16.15 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Heisingen, um zum ersten Mal das Essen vom Restaurant Kockshusen abzuholen. Unsere liebe Britta hatte das eingefädelt. Als ich dort mit meiner Thermobox inklusive zwei 12,5-Liter-Einsätzen ankam, schaute mich Willi, der Chefkoch, ungläubig an und sagte: “Wat willste denn damit?“ Ich schaute fragend. Dann kam Marco, ein weiterer Koch und lachte. Britta hatte ihnen gesagt, dass wir 80 Portionen Essen bräuchten. Da ich keine weiteren Einsätze hatte, wurde kurzerhand mein Auto umgebaut und ich bekam eine weitere, riesige Thermobox mit 2 Einsätzen ins Auto gestellt. Alles auslaufsicher und mit Liebe verpackt. Nun weiß ich auch, was ein „Kochgürtel“ ist. Es gab übrigens einen leckeren Wirsingeintopf mit Hackfleischbällchen, so groß wie Frikadellen. Und selbstverständlich eine vegetarische Version davon. Mit einer dicken Umarmung verabschiedete ich mich. War so gerührt, dass mir wieder die Tränen schossen.
Pünktlich um 17 Uhr kam ich an der Garage an. Dort waren schon
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Getroffen haben wir uns wie üblich um 17 Uhr an der Garage an der Mechtildisstraße. Bei dieser Tour hatten wir einige neue dabei, die uns tatkräftig unterstützt haben.
Nachdem wir alles für die Tour vorbereitet hatten, konnte es auch schon um 18 Uhr losgehen mit der Suppe vom Sengelmannshof. Es gab leckere Gulasch- und Gemüserahmsuppe.
Unsere erste Station war die Gertrudiskirche. Dort ist uns schon aufgefallen, dass die Bedürftigen mit viel Hunger und Durst zu uns an das Suppenfahrrad gekommen sind. Auch die Backwaren, die wir geschenkt bekommen haben, fanden zahlreiche Abnehmer.
Unsere zweite Station war die Marktkirche. Dort sind einige der Tourenhelfer nochmals zur Garage gelaufen, um Nachschub zu holen. An unserer ersten und zweiten Station haben wir einiges an Kaffee an unsere Bedürftigen ausgeschenkt sowie Hygiene-Artikel und Kleidung ausgegeben. An der Marktkirche hielten wir uns am längsten auf und versorgten dort die hungrigen Gäste.
Dritte und letzte Station war der Willy Brandt Platz. Auch dort fanden viele Bedürftige zu unserem Suppenfahrrad, um sich eine warme Mahlzeit zu holen oder sich bei einem Heißgetränk mit uns zu unterhalten.
Wir hatten diesen Samstag gut 30 l Suppe, die wir an die Bedürftigen verteilt haben. Es kamen auch Neue zu uns, die wir noch nicht kannten.
Wer uns noch nicht kennt und uns gerne kennenlernen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, uns bei den Touren zu unterstützen. Jeden Mittwoch treffen wir uns außerdem zum netten Beisammensein bei Kaffee und Kuchen. 17 bis 20 Uhr in der WiederbrauchBAR, I. Weberstraße 15.