Presse 2014
EPA in den Medien (2014)
Unsere Obdachlosenbotschaft ist vielfältig engagiert. Man sieht ihre Arbeit im Alltag recht wenig, weil wir auch die Privatsphäre der Menschen die betreut werden wahren. Im Gegensatz zu den Tourberichten können wir euch hier leider kaum bis selten etwas von der sehr wichtigen Arbeit der Freiwilligen berichten. Nur so viel: Die Bilanz die wir vorzuweisen haben wie viele Menschen wir aus der Obdachlosigkeit heraus begleiten konnten ist zweistellig. Menschen für die wir bessere bzw. schnellere ärztliche Versorgung realisieren konnten ebenso, einige Menschen konnten vor Amputation von Gliedmassen bewahrt werden...all das macht unsere Obdachlosenbotschaft.
Stellt euch das jetzt nicht so vor: Büro und dort sitzen 4 oder 5 Leute und haben Aktenordner mit Namen drauf. Nein, einige Tourengänger abends helfen ebenso in dieser "Botschaft" mit wie auch EPAlaner aus dem Fahrtdienst, in dem sie die Ex-OFWler abholen oder auch mal begleiten. Es ist ein fliessender Übergang, wer was macht und was man sich zutraut. Wir möchten keinen überforden. Weder von der Seite der Ex-Wohnunglose, als auch auf der Seite der Freiwilligen.
Der Name "Obdachlosenbotschaft" ist absichlich mehrdeutig für uns. Einerseits möchten wir denen die sonst keine Lobby haben eine Lobby geben. Deren Botschaft an Stellen verbreiten wo es hoffentlich in eine gemeinsam bessere Zukunft geht: Stadt, Land und Bund.
Anderseits möchten wir die Botschaft auch von der anderen Seite vermitteln: Es kann jeden treffen.
Und nun? Nun stehen wir auf der Schwelle zu einer neuen Episode in der Obdachlosenbotschaft. Wir werden in Kürze in Essener Schulen über das Thema Obdachlosigkeit berichten und erzählen. Im Rahmen der Kontaktaufnahme sind wir auch auf ein tolles Buch gestossen: "Ein mittelschönes Leben". Für Kinder im Grundschulalter. Eine sehr gute Umsetzung. Das Buch könnt ihr gerne auch in den Öffnungszeiten der WiederbrauchBAR lesen.
Janita, unsere Obdachlosenbotschafterin, und ihr "Team" werden nicht nur in Grundschulen, sondern auch in weiterführenden Schulen darüber berichten. Wenn du eine Schule kennst oder selber Lehrer/Schulleiter bist und das mal gerne thematisieren möchtest, dann schreib uns eine Mail wie wir dich erreichen können.
Hier eine kleine Hörprobe von dem Buch
Dieses Mal konnten wir die Tour ohne Probleme beginnen.
Im Angebot hatten wir einen Möhreneintopf der Realschule am Schloss Borbeck. Einmal komplett vegetarisch und einmal mit Geflügelwurst. Er duftete köstlich und bereits am Rheinischen Platz wurde er uns regelrecht aus den Händen gerissen.
Am Bollerwagen wurde wieder einmal vergebens nach warmen Jacken und Schuhen gefragt. Wir können nur abgeben, was gespendet wird, mehr leider nicht.
Am nächsten Standort, der Porschekanzel war es ähnlich. Auch hier herrschte reger Andrang sowohl am Fahrrad als auch am Bollerwagen.
Als wir kurz davor waren, aufzubrechen, stand plötzlich ein Paar vor uns. Sie betrachteten das Suppenfahrrad mit Interesse und stellten Fragen bezüglich der Sponsoren. Es stellte sich heraus, dass es sich um den Küchenchef vom Restaurant Sengelmannshof handelte. Es fand eine rege Kommunikation zwischen ihm und Ingrid statt. Er fragte, was wir noch brauchen. Die Sachen gibt er dann am kommenden Mittwoch mit.
Des Weiteren kamen zwei Damen, die bei der Kleiderkammer in Essen arbeiten. Auch sie stellten die gleiche Frage, was fehlt und wollten es zu uns bringen. Lassen wir uns überraschen.
Als wir uns auf der Höhe von Leuchten Kaiser voneinander trennten, waren wir einhellig der Meinung, dass es eine sehr gelungene Tour war.
Wie jedes Mal starteten wir unsere Tour am Rheinischen Platz. Die Behälter des Suppenfahrrades waren bis zum Rand gefüllt mit einer verführerisch duftenden Graupensuppe, die uns wieder einmal von dem Restaurant " Der Bonner Hof Bienvenidos " gespendet wurde. Die bereits wartenden Menschen wurden liebevoll mit dem heißen Essen versorgt und am Bollerwagen erhielten sie wie immer Heißgetränke, Gebäck, Brot und was sonst noch benötigt wurde, falls wir es dabei hatten.
Schuhe in den Größen 43 - 45 konnten wir auch dieses Mal nicht verteilen. Sie werden dringend benötigt aber leider selten gespendet.
Der Ofw'ler I. der in der vergangenen Woche überfallen und seiner Sachen beraubt wurde, war ebenfalls zugegen und konnte sich über eine Jacke, die wetterfest ist, freuen wie ein kleines Kind. Mehrfach bedankte er sich bei uns.
Im Anschluss daran gingen wir schnurstracks die Viehofer Straße hoch bis zur Porschekanzel, wo wir wie schon so oft, unseren Platz vor dem leeren Ladenlokal neben Toscani einnahmen. Nach und nach kamen die Bedürtigen zu uns und bekamen ebenfalls eine oder mehrere Portionen der Graupensuppe, ganz nach unserem Motto... jeder kann essen, bis er satt ist. Mehrfach wurde das Essen gelobt und wir danken den Spendern auf diesem Weg ganz herzlich für die Unterstützung. Ohne Spenden würde sich das Ganze nicht finanzieren lassen. Egal, ob in Form von Geld- oder Sachspenden. Es wird gebraucht.
Das zeigte sich auch wieder am Bollerwagen. Nachdem der Hunger gestillt war, gingen die Ofw'ler zu dem direkt am Suppenfahrrad stehenden Gefährt und bekamen dort, was ihnen noch fehlte... sei es ein Getränk oder andere Dinge. Die Wünsche, die wir nicht sofort erfüllen konnten, wurden notiert und es wird versucht, ob wir bei der nächsten Tour auch da helfen können.
Nachdem die Behälter komplett leer waren, begaben wir uns auf den Weg zurück. Das Suppenfahrrad wurde gesäubert und zusammen mit dem Bollerwagen zum gewohnten Standort gebracht.
Auch dieses Mal zeigte es sich wieder. ... wenn wir uns beklagen, dann machen wir es auf ganz hohem Niveau. Egal, wie "schlecht" es uns geht, es gibt viele in unserer direkten Umgebung, denen geht es noch viel schlechter. Sie sind jedes Mal dankbar für Sachen, die für jeden von uns selbstverständlich sind und ich persönlich bin glücklich, wenn ich etwas dazu beitragen kann, ihnen ihr Leben ein klein wenig zu erleichtert, sei es durch ein liebes und ehrliches Wort oder Essen und Trinken etc. Etwas mehr Menschlichkeit tut allen gut.