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Warm durch die Nacht - Tourbericht 12.08.2015

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon einmal an einer Tour teilgenommen hätte mit so vielen Teilnehmern. Wir waren tatsächlich zur Stoßzeit 12 Leute!
Aber dann wurde die Tour so heftig, dass es gut war um jede helfende Hand!
Wie immer starteten wir am Cafe Nord, wo uns schon gleich ein neues Tourenmitglied Michael erwartete, der noch gar nicht Mitglied in unserer FB-Gruppe ist, aber über Bekannte informiert war und sich das Ganze einmal angucken wollte. Zu unserer großen Freude war auch wieder Kerstin dabei, deren fachliches Wissen als Krankenschwester später dann noch enorm wichtig werden sollte.
Überraschend viele Männer waren diesmal im Tourenteam:
Famara, der uns wie immer, schon bei der Vorbereitung half, dann aber auch lange mitging, Frank, der eigentlich nur was abholen wollte, uns aber dann zum Glück begleitete und unterstützte, Hendrik, der wohl schon mal Touren mitging, aber auch bis gestern abend nicht zur FB-Gruppe gehörte und Marcel, den wir später noch dazuriefen, weil wir Hilfe und Rat brauchten.
Außerdem gingen mit Cassandra, Sarah, Ayda, Ingrid, Vroni und ich.
Schon am Cafe Nord versorgten wir die ersten Leute. Dort begegnete uns unser junge Pole M., dem man gleich ansah, dass es ihm nicht gut ging. Er hielt sich die Wange vor Zahnschmerzen, zeigte mir dann einen abgebrochenen Zahn  und fragte uns nach einer Tablette, die wir nicht hatten und sowieso nicht hätten geben dürfen. Essen wollte er nichts, aber nahm dann gerne einen Kaffee. Meinen Rat, diesen dieses Mal besser ohne Zucker zu trinken, um nicht noch mehr Schmerzen zu bekommen, nahm er sogar an. So kleinlaut wie gestern habe ich ihn noch nie erlebt. Er ist sonst einer, der ständig fordert und oft laut lamentiert. Seine Freundin A. mit der er bei der letzten Tour noch einen Konflikt gehabt hatte, war wieder an seiner Seite.
Während wir noch dort standen, kam ein junges Paar mit einem Kleinkind auf uns zu. Der Vater steckte uns Münzen zu und sagte uns, das Kleine würde sich nicht trauen, aber

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Warm durch die Nacht - Tourbericht 08.08.2015

Boah, war das eine Tour! Eine ganz besondere „Mammut“-Tour, bei der es durch ein besonderes Ereignis dann sogar noch zu einem erneuten Gourmet-Erlebnis für unsere Leute kam.
Aber, der Reihe nach:
Schon um 16:30Uhr hatten wir unseren Bollerwagen gerichtet, da wir ja noch einen Termin in der Kreuzeskirche hatten. (  https://www.facebook.com/Essenpacktan/posts/869738189777806 )  Inzwischen richtete Famara das Suppenfahrrad, so dass wir nach unserem Termin dieses Mal dann sogar sehr früh um 17:30 Uhr aufbrachen.
Wenige Minuten später konnten wir dann schon die ersten hungrigen Menschen am Nord versorgen.
Wieder war die Freude groß, als wir zum Nachtisch süßes Gebäck und Kaffee anboten.
Unserem R. konnten wir dort nun endlich eine neue Jeans geben, die wir extra für ihn zurückgelegt hatten. Als er auch noch ein passendes T-Shirt bekam, war er regelrecht begeistert. Weitere Leute versorgten wir mit Kleidung und Schuhen.
Unser junge Pole M., dem wir in letzter Zeit deutliche Grenzen gesetzt hatten, da er bei jeder Tour immer mehr von uns gefordert hatte, lief barfuß und seine Freundin A. erklärte uns, er habe sich in seinen Schuhen Blasen gelaufen und könne sie deshalb nicht tragen. Wir hofften, dass wir ihm mit ein paar leichteren Leinenschuhen helfen könnten. Trotz unserer Bedenken, dass diese zu klein sein könnten, nahm er ein Paar, welches er uns aber wenige Minuten später doch wieder zurückbrachte.
Unsere Befürchtung hatte sich nämlich bestätigt, sie waren ihm zu eng. Aber er hat dazugelernt. Früher hätte er sie dennoch behalten und dann vielleicht irgendwo entsorgt. Inzwischen scheint er verstanden zu haben, dass wir viele Leute betreuen und vielleicht noch jemanden anderen damit versorgen können.
Während wir noch am Nord standen, kam plötzlich ein Anruf aus der Kreuzeskirche, wo wir am Nachmittag Schwester Brigitta Schröder zum Geburtstag überrascht hatten (wir berichteten):
es sei so viel übrig vom Catering und wir sollten es holen, um auch damit unsere Leute versorgen zu können.
Also teilten wir uns auf und

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Warm durch die Nacht - Tourbericht 05.08.2015

Diesmal wurde es eine regelrechte „Naschtour“, denn wir hatten eine ganz großzügige Spende von der Bäckerei Förster erhalten. Neben Brötchen und Brot gab es dieses Mal ganz viel Kuchen und sehr leckere Teilchen mit Obst, Pudding oder Schokolade. Das war für uns ein tolles Gefühl, zu starten mit dem Wissen, unsere Lieben nach der Suppe noch mit einem süßen Nachtisch überraschen zu können.
Wir wussten, dass Micha dieses Gebäck um 18:30 Uhr bringt und verweilten deshalb länger als sonst auf dem Viehofer Platz. Dadurch, dass unser Tourmitglied Michael uns genialerweise auch Brötchen mitgebracht hatte, konnten wir nun bereits diese mit Suppe ausgeben. Inzwischen besorgten wir das Wasser für Kaffee und Tee. Während wir noch auf Michael warteten, wurden wir Zeuge, wie 5 Meter neben uns ein Dealer Drogen an den Mann brachte. Es schien ihn überhaupt nicht zu stören, dass wir ihn dabei beobachteten. Das hat uns ziemlich erschüttert.
Rund ums Suppenfahrrad war dann auch schnell eine Menge los und es wurde schnell aufregend und unruhig.
Wir hatten A. bereits gesehen, wie sie am Brunnen ihre Kleidung auswusch. Nun kam sie zu uns an den Bollerwagen und fragte nach einer Hose. Während wir noch danach suchten, entdeckte sie eine Jacke auf dem Wagen, die sie auch noch haben wollte. Es folgte noch eine lange Wunschliste und ihre Stimme wurde dabei immer lauter und fordernder. Unaufhörlich schilderte sie laut, welche Probleme sie gerade hat. So haben

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Warm durch die Nacht - Tourbericht 31.07.2015

Zum Monatswechsel rechnen wir immer mit weniger Leuten. Bei Vielen hat es dann Geld gegeben und sie scheinen dann nicht ganz so auf unsere Hilfe angewiesen zu sein. Aber uns war schon vor Tourbeginn bewusst: die Menschen, denen wir dieses Mal begegnen, das sind die, die durch jedes Sozialnetz fallen und deshalb besonders bedürftig sind.
Und so wurde es eine ganz besondere Tour mit ganz besonderen Menschen und ihren Schicksalen.
Für diese Tour bekamen wir frische Suppe aus dem Café Nord, so dass wir vorher eigentlich nur das Fahrrad und den Bollerwagen richten mussten, was allerdings dann doch aufwändiger wurde, als gedacht, dadurch, dass der Regen der letzten Tage unser Suppenfahrrad, trotz Plane, völlig unter Wasser gesetzt hatte. So mussten wir es dann doch nochmal auseinandernehmen, um alle Behälter trockenzulegen.  Eiligst packten wir dann Kleidung und Schuhe, Hundefutter und Hygieneartikel auf unseren Wagen und Famara füllte die Wärmebehälter mit Wasser auf. So kamen wir gerade noch rechtzeitig, um die köstliche Gemüsesuppe aus dem Nord abzuholen. Dort trafen wir den Rest des Teams und füllten Hackenporsche, Rucksäcke und die Seitenkörbe unseres Bollerwagens mit den Bäckerei-Spenden und mit Äpfeln. Schon gleich vor Ort konnten wir dann die ersten Portionen ausgeben, dadurch, dass die Suppe ja direkt heiß eingefüllt worden war.
Wir liefen weiter zur Marktkirche und wurden von zwei Männern, die dort auf der Treppe saßen laut und freudig begrüßt: „Seid gegrüßt und herzlich willkommen, ihr Engel!“ Direkt erhoben sie sich, kamen zu uns und ließen sich versorgen. Auch unser S., der inzwischen eine Wohnung hat, freute sich, uns zu sehen. Er ist weiterhin täglich in der Stadt .  „Ich muss ja arbeiten!“ so sagte er uns und wies auf den Becher in seiner Hand, mit dem er versucht, von Passanten Geld zu bekommen.
Mit Genuss aß er unsere Suppe, und als er mitbekam, dass wir Andere mit Kleidung versorgten, fragte er, ob wir nicht auch für ihn weitere schwarze Shirts oder Hosen hätten. Da wir ihn aber in letzter Zeit häufiger Kleidung gaben  und er dadurch eigentlich gut ausgestattet  sein müsste, erklärten wir ihm, dass wir jetzt auch andere Menschen versorgen müssten. Das sah er schließlich ein und war zufrieden mit ein Paar Socken und einem Paket Taschentücher, um das er uns bat. Gleich darauf tadelte er einen anderen jungen Mann, der die Suppe von uns einfach hatte stehen lassen, da sie ihm nicht schmeckte. Das ist typisch S.  Man kann ihm gar nicht böse sein, nein, eigentlich muss man immer ein wenig schmunzeln, ein lustiger Kerl, manchmal wie ein kleiner Junge. Später sollte es noch zu einer weiteren lustigen Begegnung mit ihm kommen.
Dann machte mich plötzlich  Vroni auf einen Mann aufmerksam, der bei ihr am Suppenrad stand, tränenüberströmt. Seine Mutter war gestorben und er verzweifelt. Nur mühsam unter Schluchzen erzählte er dann, dass er wohl am Sterbebett gesessen hat. Das Gespräch war ein wenig schwierig, da er auch stark alkoholisiert war. Nach und nach bekam ich heraus, dass sie in Köln beerdigt wurde und er nun keine Möglichkeit hat, ihr Grab zu besuchen, da ihm das Fahrgeld fehlt. Als ich ihn trösten wollte, krallt er sich plötzlich

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